– In dieser Sendung stellen wir die Energy Globe Gewinner mit einigen Interviews.
Gesamtsieger war diesmal die Brauerei Göss, die durch vielfältige Maßnahmen erreicht hat, CO2-neutral zu sein.
-Zuletzt bringen wir noch einige andere News.
Musik: Triu, ein Vokalensemble zum Genießen
Der Energy Globe zeichnet weltweit beispielgebende Projekte aus. Den Gesamtsieg österreichweit und vom Energy Globe Styria bekam Göss für den Umbau zur weltweit ersten grünen Großbrauerei. Durch den Einsatz von 100% erneuerbarer Energie in der Bierproduktion konnte die Brauerei eine 100%ige CO2-Neutralität erreichen. Wie schafft es die Brauerei Göss, 100%ig CO2-neutral zu sein?
Rund 40 Prozent des Wärmebedarfs kommen aus der Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs, 90 Prozent werden von der entstehenden Abwärme des Brauprozesses genutzt, um damit Wasser aufzuheizen. Eine rund 1500 Quadratmeter große Solaranlage hilft zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energie. Die Brauerei verarbeitet zu 100 Prozent heimische Rohstoffe. Mit der Biertrebervergärungsanlage wird zukünftig auch fossiles Erdgas ersetzt. Die aus den Reststoffen der Brauerei erzeugte Energie wird in der Brauerei zur Dampferzeugung verwendet und Überschussgas in elektrischen Strom umgewandelt. Zusätzlich wird der Gärrückstand, ein Nebenprodukt der Biertrebervergärungsanlage, als hochwertiger Dünger verwendet. Wir sprechen mit Frau Dr. Gabriela Maria Straka und dem Braumeister, Herrn DI Hans-Jörg Paier.
Der Sieg in der Kategorie Wasser ging an die Gemeinde Ober-Grafendorf. Beim Projekt « Ökostraße » wird Regenwasser als Oberflächenwasser von Siedlungsstraßen nicht mehr schnellstmöglich in einen Kanal abgeleitet, sondern in angrenzende Grünflächen eingeleitet und zur Bewässerung genutzt.
In der Kategorie Luft werden Projekte prämiert, die sich unter anderem um die Verbesserung der Luftqualität und die Verringerung von Emissionen bemühen. Hier gewann die Hofer KG, die als erster Lebensmittelhändler im deutschsprachigen Raum seit Anfang 2016 komplett CO2-neutral arbeitet und auch Kunden und Mitarbeiter informiert, wie sie ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren können.
Die Kategorie Jugend steht für den Einsatz unserer Jugend im Bereich Umwelt.
Die Schüler und Schülerinnen der HBLA Pannoneum haben mit dem Projekt « CSI – trace your food » überzeugt. Sie entwickelten chemische Landkarten und ein Online-Tool, um die eindeutige Herkunft von regionalen Lebensmitteln zu bestimmen, die manchmal mit falschen Angaben versehen werden.
Das Sieger- Projekt der Kategorie Erde ist das Zero Carbon Building, ein zukunftsweisendes Wohngebäude mit einem innovativen und effizienten Heizsystem, das von der Errichtung bis zum Abriss nicht mehr CO2 emittiert, als vorab im Gebäude gespeichert ist. Der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen verhalf diesem Projekt zum Sieg.
Die Preise wurden österreichweit nicht nur in den 5 Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend vergeben, sondern diesmal auch in der Zusatzkategorie „Sustainable Plastics“ für das Projekt « CO2USE », der BOKU Wien. Hierbei wird ein biologisch abbaubares Biopolymer mit Cyanobakterien Purpurbakterien und Mikroalgen, aus CO2 von Abgasen mithilfe von Licht hergestellt. In einem Screening Verfahren werden jene Stämme identifiziert, welche sowohl im Wachstum als auch in der Synthese eines Wertstoffes als Ersatz für fossile Kunststoffe effizient einsetzbar sind. Dabei wird CO2 verwertet, Prozessenergie und Dünger erzeugt sowie die Restbiomasse einer Biogasanlage zugeführt.
Energy Globe Styria:
In der Rubrik „Jugend » gewann das Projekt „Green Village – Energiewende macht Schule » der HTL-Bulme Graz Gösting. Im eigens errichteten Ausbildungszentrum wurden schülergerechte Anlagen aufgebaut, die anderen Lernenden ein ungehindertes Forschen und Experimentieren direkt am Objekt ermöglichen. Experimente, Lehrmaterialien und Modelle zum Thema erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Klimaschutz wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst entwickelt und stehen nun anderen Schulen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr nahmen 700 Schülerinnen und Schüler anderer Bildungseinrichtungen das Angebot bereits in Anspruch. Wir sprechen mit den Verantwortlichen Ing. Wilfried Weigend und Ing. Rupert Windisch.
Beim Energy Globe Styria Award gewann die Montanuniversität Leoben gleich zwei Mal: In der Rubrik „Forschung » wurde der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung mit dem Projekt „Rec2TecPart » für die Entwicklung eines kosteneffizienten, für Klein-und Mittelunternehmen tauglichen, Prozesses für die Produktion hochwertiger Funktionsbauteile aus polymeren Sekundärrohstoffen ausgezeichnet. Das heißt, Rohstoffe, die durch Recycling aus entsorgtem Material gewonnen werden, können zu hochwertigen Bauteilen verarbeitet werden. Wir sprechen mit Prof. Clemens Holzer.
Auch der zweite Preis bezieht sich auf eine Abfallverwertungstechnik. In der Rubrik „Weltweit » hatte der Lehrstuhl „Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft » mit dem Projekt „Landfill Mining Österreich » die Nase vorn. Dies deshalb, weil die Implementierung dieser Methode weltweit Erfolg verspricht. Prof. Roland Pomberger stapfte für dieses Projekt mit Gummistiefeln und blauem Arbeitsanzug auf der Deponie im Müll herum. Wir sprechen mit ihm.
Unsere Herzen gewonnen hat auch das Schulprojekt « We set sail for a better world »“. Eva Scheiblhofer Schroll ist eine engagierte Pädagogin der NMS Laßnitzhöhe, die uns ihr letztes Projekt präsentiert, mit dem sie den FairYoungStyria-Wettbewerb 2015 gewann. Sie steht uns für ein Interview zur Verfügung. Wir wünschen uns, dass die Botschaft von Eva Scheiblhofer Schroll und den SchülerInnen der NMS Laßnitzhöhe Früchte trägt für eine schönere und menschlichere Welt.
Die Pfarre Dechantskirchen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld konnte mit ihrem Projekt „Viele kleine Schritte in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit » die Rubrik „Kampagne » für sich entscheiden. Fünf Photovoltaik-Anlagen erzeugen drei Mal so viel Strom, wie Pfarrhof, Kirche und Kindergarten verbrauchen. Der Pfarrer ist Vorbild für klimaneutrale Mobilität, er fährt ein Elektroauto. Zahlreiche Initiativen vermitteln den Einwohnern der Pfarre ein klares Bild über den persönlichen Wirkungsradius mit dem Erfolg, dass in der Pfarre bereits zwölf Prozent der Haushalte mit eigener Photovoltaikanlage ausgestattet sind. Mehr als 65 Tonnen CO2 werden aufgrund der Vielzahl der gesetzten Maßnahmen in dieser Pfarre eingespart. Wir sprechen mit Pfarrer Mag. Wolfgang Fank, der Schulrätin Maria Knöbl und Roman Zinggl.
Andere News und Tipps:
-Nun gibt es bis zu 5000 Euro Förderung, 25 % für die Anschaffung für E-Autos, E-Motorräder und private E-Ladestationen. Achtung: Ansuchen muss man bereits vor dem Kauf bei www.wohnbau.steiermark.at
-Im Rahmen des Programms „Life“ sollen Regionen auf mögliche Folgen des Klimawandels vorbereitet werden. In der Pilotphase sind auch fünf steirische Gemeinden eingebunden. Sie bekommen individuelle Risiko-Karten, die vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz und der ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erstellt wurden. „Was wir uns insbesondere anschauen wollen, ist, wie schaut die interne Kommunikation auf der Gemeindeebene aus? Was passiert, wenn ein Extremereignis eintritt? Ist die Bevölkerung rechtzeitig informiert? Gibt es Frühwarnsysteme und ähnliches?“, sagt Klimaschutzkoordinatorin Andrea Gössinger-Wieser.
– Am Grazer Hasnerplatz starten die Graz Linien mit einem einzigartigen Mobilitätsprojekt, dem ersten „tim“, die Abkürzung „tim“ steht für – täglich, intelligent, mobil. Dabei werden künftig mehrere Mobilitätsangebote an verschiedenen Standorten in Graz gebündelt. Sie verbinden Fuß-, Rad- und Öffentlichen Verkehr mit Alternativen zum eigenen Auto wie E-Carsharing, Leihwägen und E-Taxis. Das bmvit fördert in Graz den Aufbau von fünf Standorten mit rund 2,4 Millionen Euro.
Neben dem bereits eröffneten Standort am Hasnerplatz sind weitere zentrale „tims“-Standorte bis Sommer 2018 geplant: am Schillerplatz, an der Messe, bei den Reininghausgründen und an der List-Halle.
Zusätzlich werden insgesamt 25 E-Taxis in Graz unterwegs sein. Geplant sind Schnellladestationen am Hilmteich, in der Steyrergasse, die bereits in Betrieb sind, und eine dritte Schnellladestation in Eggenberg.
Basis jedes „tims“ ist eine Haltestelle von öffentlichen Verkehrsbetrieben mit jeweils folgenden angeboten:
- E-Carsharing
- konventionelles Carsharing
- Öffentliche Ladeplätze
- Leihwagenangebot
- E-Taxis mit eigenem Standplatz
- Fahrradabstellplätze
Wann die unterschiedlichen Mobilitätsangebote am Knoten genutzt werden können, können Kunden stets am Infoterminal vor Ort bzw. in der Buchungsplattform auf einer eigenen Website sehen. „tims“ können rund um die Uhr genutzt werden.
Sie benötigen dafür eine eigene tim-Karte. Die Registrierungsgebühr kostet einmalig 15 Euro. Die monatliche tim-Mitgliedsgebühr beträgt 7 Euro. Die Registrierungsgebühr entfällt, wenn Sie die tim-Karte ausschließlich für den Sammelrechnungsvorteil bei tim-e-Taxis bzw. als Ladekarte für öffentliche e-Ladestellen nutzen möchten. Ein eigenes Service-Center steht dafür in der Steyrergasse 116 zur Verfügung. Die ÖFFNUNGSZEITEN sind von MO- FR von 8.00 – 1800 Uhr. Nähere Infos finden Sie auf der Website: www.tim-graz.at
-Graz startet ein weiteres Mobilitätsprojekt. Bürgermeister Siegfried Nagl stellte gemeinsam mit Heimo Haub von der EFKON AG und Bernhard Puttinger vom Smart City Tech Labor er eine neue Plattform vor. Das Smart City Tech Lab will ab sofort nationale Startups ebenso wie internationale Technologieführer mit den Entscheidungsträgern der Stadt Graz verbinden, um konkrete Verkehrs-Lösungen zu testen. Ziel ist eine Optimierung des Radwegenetzes, der Straßennutzung und einer Parkplatz-Suchhilfe. Hierfür ist in weiterer Folge ein Gerät in Entwicklung, das dann für jedes Fahrzeug in Graz genutzt werden soll.
-Elektrofahrzeuge verbessern zunehmend ihre Reichweite. Die neue batteriebetriebene Kompaktlimousine von Renault, der ZOE soll 400 Kilometern ohne auftanken fahren.
-Eine radikale Verkehrswende findet zurzeit in Skandinavien statt. Norwegens Hauptstadt will Umwelthauptstadt Europas werden und bis 2020 seine Schadstoffemissionen um 50 % senken.
-In Finnlands Hauptstadt Helsinki wird an Plänen gearbeitet, wonach jeder Mensch künftig ohne Auto jeden Punkt der Stadt mit Bus, Bahn, Fahrrad oder Elektro-Leihauto erreichen kann.
-In Stockholm kostet eine Fahrt in die Innenstadt seit Januar 2016 zwölf Euro hinein und zwölf Euro hinaus. Autofahren wird nicht verboten, aber viel teurer und damit überflüssig.
-In Kopenhagen reduziert die Stadt Jahr für Jahr ihre Parkplätze, baut Fahrradwege und fördert den öffentlichen Verkehr. In Dänemarks Hauptstadt gibt es bereits 400 Elektro-Leihautos. Es gibt über 600 Ladestellen. In Norwegen fährt bereits jeder zweite Neuwagen elektrisch. Der Staat gibt für jedes neu gekaufte E-Auto 13.000 Euro dazu.
-Paris erklärt in diesen Tagen das Seine-Ufer zur Fußgängerzone – ausgerechnet zur Eröffnung des Pariser Autosalons.
-Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat veröffentlicht, dass fossil betriebene Fahrzeuge der entscheidende Faktor dafür sind, dass global jedes Jahr 6 Millionen Menschen an Luftverschmutzung sterben. Beinahe so viele wie Kriegstote jedes Jahr im Zweiten Weltkrieg.
Allein in Österreich sind jährlich rund 2.900 Todesfälle (Lungenkrebs, Schlaganfälle, tödliche Herzerkrankungen) auf die Luftverschmutzung durch den kleinkörnigen Feinstaub PM2,5 zurückzuführen. Zusätzlich werden durch die Feinstaubpartikel zahlreiche Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen verursacht.
-In Japans Hauptstadt besitzen nur noch 18% der Einwohner ein Auto. Tendenz zurückgehend. 95% des gesamten Verkehrs sind öffentlicher Verkehr – komplett elektrisch. Das Smartphone ist für junge Japaner längst wichtiger als ein Auto. S-Bahnen und U-Bahnen fahren im Drei-Minutentakt. Die weltweite Verkehrsrevolution ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn die deutschen Autobauer darauf noch kaum vorbereitet sind.
-Europa ist nicht mehr Nummer 1 bei erneuerbaren Energien,China schlägt Europa bei installierter Leistung.
– Weltrekord: Dünnschicht-Technologien könnten die Kosten für Solarmodule der nächsten Generation dramatisch senken.
-Eine Pilotanlage am Bodensee kombiniert Strom- und Nahrungsmittelproduktion.
Unter dem Titel »Kartoffeln unter dem Kollektor« veröffentlichte Prof. Adolf Goetzberger 1981 in der Zeitschrift Sonnenenergie einen »Vorschlag für eine besonders günstige Anordnung für Solarenergieanlagen in Verbindung mit der landwirtschaftlichen Nutzung«. Nachdem das Konzept einige Jahre in der Schublade verschwunden war, beschäftigten sich Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solar Energiesysteme ISE seit 2011 wieder intensiv mit der Agrophotovoltaik (APV), der gleichzeitigen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und die Energiegewinnung.
-Die OPEC hat sich nach langjährigen Verhandlungen überraschenderweise auf eine Begrenzung der Fördermengen von Erdöl geeinigt. Der Ölpreis reagierte sofort mit einem rasanten Anstieg, was eine Verkehrs- und Wärmewende nun begünstigen könnte.
-Photovoltaic Austria: Die Photovoltaik ist in Österreich im Vormarsch.
Heuer im Sommer ist das erste Gigawattpeak an installierter elektrischer Leistung erreicht. Die Preise für Anlagen sind seit 2008 um 68 Prozent gefallen.
– Mehr als 5.229 Klimameilen in 20 Tage sammelten die Schülerinnen und Schüler der VS Weiz aus der Steiermark: Mit dieser beeindruckenden, autofreien Bilanz holten sich den Sommersieg bei der österreichweiten Klimameilen-Kampagne.
– DI Wolfgang Jilek gewinnt den Roger Léron Award 2016. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, dass er nun als CEO der Energie Agentur Steiermark vorsteht.
– Die Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes Steiermark hat den Energiebericht 2015 veröffentlicht. Im Zuge der Erarbeitung des Energieberichts wurde auch das Energieflussbild Steiermark 2014 erstellt.
Der Rückgang im Energieverbrauch ist dabei in allen Bereichen sichtbar, wobei in privaten Haushalten der Rückgang am deutlichsten zu
verzeichnen ist. Dies ist zuletzt auf die milde Witterung mit der im Durchschnitt geringeren Heizgradtageanzahl, vor allem im Jahr 2014, zurückzuführen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.energie.steiermark.at