Die Wahrnehmung der Vernichteten ermöglichen

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NS-Opferforschung in Kärnten am Beispiel sowjetischer Kriegsgefangener

Unter „Vernichtete“ sind die im „Dritten Reich“ ermordeten oder zugrunde gerichteten Menschen zu verstehen, die in Kärnten Opfer des NS-Regimes wurden. Der Ausdruck „Wahrnehmung der Vernichteten“ klingt zunächst paradox, da sich Abwesende, Ermordete, Vernichtete nicht mehr unmittelbar wahrnehmen lassen. Wahrnehmung, Erinnerung und Aufklärung kann jedoch durch Zeichen, Symbole, Installationen, Bilder, narrative Texte, künstlerische Darstellungen oder durch eine umfassende NS-Opferforschung ermöglicht werden.
Nach derzeitigem Forschungsstand wurden von 1938 bis 1945 rund 10.000 Menschen in und aus Kärnten zu Opfern nationalsozialistischer Gewalt. Stellvertretend für alle durch das NS-Regime Ermordeten in und aus Kärnten werden beim Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich am Friedhof Annabichl/Klagenfurt die Namen von 3.175 Opfern angeführt. Die Genannten stammen aus insgesamt zwölf Staaten, die meisten aus dem heutigen Österreich und der früheren UdSSR. 1.204 Namen bezeichnen sowjetische Kriegsgefangene, die vor allem in den Lagern Wolfsberg und Spittal/Drau massenhaft ums Leben kamen. 883 der Namen erinnern an Opfer der NS-Euthanasie.

Im Studiogespräch erläutert der Sozialhistoriker Helge Stromberger seine Ergebnisse zur NS-Opferforschung mit besonderem Blick auf die zahlenmäßig größte Kärntner Opfergruppe, die sowjetischen Kriegsgefangenen.

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