Auszug aus meiner 107. Sendung Contrast …
„Souldier” war das 1994iger Werk der Kastrierten Philosophen. Damals gelang der Versuch, unterschiedlichste divergierende Musikstile wie Jazz-Passagen, Dance-Beats, Neo-Folk respektive Psychedelik-Einflüsse sowie Weltmusik-Elemente neben der inhaltlichen „Beat-Poetry” Buon Gysins gleichgewichtig nebeneinander bestehen zu lassen und doch das Eigenleben des jeweils anderen, weil fremden, zu betonen. Zu viel ist schon geschrieben über die Beat-Generation, die magische Anziehungskraft und Verruchtheit Tangers als Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, als daß man den vorzüglichen Roman „The Prozess” von Gysin in diesem Zusammenhang gebührend würdigen könnte. allein die kongeniale Umsetzung der Kastrierten Philosophen und deren willkürlich subjektive Textauswahl vermochten einen Eindruck von dem Lebensgefühl einer „verlorenen Generation” und Gysins bereits in den 50er Jahren vorweggenommenen postmodernen Sichtweise des Prinzips des Fremden als ethnischer Eigenart und Schnittstelle zwischen dem „Ich” und dem „Du” zu vermitteln. Einmal mehr bewiesen die Philosophe, daß gerade auch „Seelen-/Herz-Musik” kein alleiniges Privileg des schwarzen Souls ist und sie schon längst einen möglichen Ansatz entwickelt haben, an dem sich Weltmusik des einen globalen Dorfes wird messen lassen müssen. „Souldier“ war, als die CD damals herauskam, einige Monate lang, eine meiner damaligen Lieblingsplatten. Dann stand sie 20 Jahre bei mir nur im Regal … ich habe sie jetzt wieder mal herausgeholt und mich ein zweites Mal verliebt … daraus nun der Titel „Radioactive“.
Dann sind noch weitere 7 Titel in meiner 107. Sendung Contrast zu hören …
9 Jahre Contrast sind voll – am 03.06.2008 habe ich meine erste Contrast-Sendung LIVE im Studio des FRS in Bad Ischl gestaltet. 9 Jahre Contrast sind auch 9 Lebensjahre von mir, in denen ich viel erlebt habe … und die mit zahlreichen unterschiedlichsten Erkenntnissen verbunden waren. Das Leben ist bunt … und diese Buntheit soll auch in Contrast spürbar sein. Und … „Nichts ist für immer …” damit leben wir tagtäglich! Trotzdem: So lang man neugierig bleibt, ist auch gewährleistet, dass man von einem Hauch „Jugend” noch umweht wird … und man noch nicht „alt” ist!