Emotionen und Sprache stehen in enger Wechselwirkung. Aus linguistischer Perspektive zeigt sich dies z.B. an Redewendungen, welche die hinter den Gefühlen liegenden Konzepte offenlegen. Literatur, Musik und andere Kulturbereiche spiegeln darüber hinaus komplexe Situationen und Topoi des individuellen und kollektiven Emotionserlebens wider. Diesen Aspekten sind wir letzten Sommer im Rahmen der Schnupperuni nachgegangen. Hier präsentieren wir einige Ausschnitte davon: Dr. Agnieszka Będkowska-Kopczyk spricht über das „Feuer der Liebe“ und andere Emotionsmetaphern. Ingeborg Jandl berichtet über Autokommunikation in Liebeserklärungen aus der russischen Literatur und behandelt Texte, in denen der Sender der Botschaft nicht nur mit dem Adressaten, sondern auch mit sich selbst kommuniziert. Dijana Simić informiert über historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen des Sevdah, einer traditionellen bosnischen Liedgattung mit orientalischer Prägung. Illustriert werden diese Beiträge durch slowenische, russische und bosnische Musikbeispiele. Als besonderes Highlight interpretiert Prof. Heinrich Pfandl ein von P.I. Tschaikowski vertontes Gedicht, am Klavier begleitet ihn Aliya Akbergenova.
Moderation: Ingeborg Jandl