Erinnerungsorte und Gedenkstätten zu den Verbrechen des NS weisen ein fast schon einheitliches Design auf: das wahrnehmbare Grau in Grau soll offensichtlich die Distanz zu den historischen Ereignissen darstellen, während die pädagogische Arbeit oft darauf abzielt in der grauen Umgebung Empathie zu erzeugen. Was sagt die ästhetische Gestaltung dieser Orte über die Praktiken der Erinnerungskultur aus? Welche Erinnerungspolitiken sind mit diesen Ästhetiken verbunden und welche Ästhetisierungsstrategien sind abzulesen?
Die Tagung „Grau in Grau! Ästhetisch-politische Praktiken der Erinnerungskultur“, die vergangene Woche an der Kuntsuniversität Lnz stattfand, lud Künstler_innen und Wissenschaftler_innen aus den Feldern der Gestaltung, Medien/Kunst/Kulturtheorie und Zeitgeschichte sowie Akteur_innen aus der Gedenkstättenarbeit nach Linz ein, um die vielfältigen Zusammenhänge von Gestaltung, Ästhetik und Politik in der gegenwärtigen Erinnerungskultur in Europa zu diskutieren.
Wir haben den Vortragsmitschnitt „Vor und nach Hitler – kontaminierte Orte in Oberösterreich jenseits der NS-Zeit“ des Historikers Georg Wilbertz für die Sendung zusammengestellt.
Außerdem gibt es eine Vorschau auf den 1. Baukultur-Stammtisch, der am 6. Dezember ab 18 Uhr im afo architekturforum oberösterreich stattfinden wird. Das afo sieht sich als Ort der Kommunikation und Vermittlung und lädt alle zum Austausch, die sich mit ihrer gebauten Umwelt auseinandersetzen.
Am Mikrofon: Thomas Moser & Sarah Praschak