Für das ausgedehnte Thema „Urbanität“ hat sich Roland Steidl jemanden eingeladen, der den Gegensatz Stadt-Land seit Jahrzehnten empirisch beforscht: Werner Beutelmeyer. Als Inhaber eines Marktforschungsinstituts ist er dem unterschiedlichen Tempo der Veränderung in den Ballungsräumen und am Land auf der Spur. Einiges ist naheliegend: die Bevölkerung am Land ist eher wertkonservativ, in der Stadt konzentrieren sich hingegen jene Gruppen, die überall gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben – junge, gut ausgebildete Menschen. Nach einer Zeitspanne von 20 bis 30 Jahren kommen diese Veränderungen auch am Land an: die oft beklagte Verstädterung; ablesbar auch an veränderten Wertvorstellungen (Erziehung, Geld, Ernährung, Glauben, Arbeitsethos usw.).
Wo bestehen unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Funktion des ländlichen Raumes? Was sind verbreitete Vorurteile bezüglich der Eigenschaften städtischer Mileus? Wie werden Stadt und Land aus der Distanz idealisiert? Und was bedeutet das alles für die sozialen Bindungen in unserer Gesellschaft?
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