Im Gespräch mit Ștefan Ghenciulescu
Nach dem politischen Umbruch in Rumänien Ende 1989 haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedienungen radikal verändert und sind, fast dreißig Jahre später, noch immer von Extremen geprägt. Unser Gast ist in Bukarest als Architekt, Architekturlehrer, Architekturpublizist und Architekturforscher tätig. Er ist Experte für die Architektur in Südosteuropa und seine Forschung entspringt vielfach der Praxis: Diese Themen spannt er über seine verschiedenen Tätigkeitsfelder hinweg und macht diese so zur vielfach genutzten Ressource.
Ștefan Ghenciulescu ist Chefredakteur der international orientierten Architekturzeitschrift ZEPPELIN. Um dem Dilemma zu entgehen, in dem sich Printprodukte in Konkurrenz um Aktualität mit Webplattformen befinden folgt ZEPPELIN dem Ansatz als hochwertiges Bookazine und gleichzeitig im Internet zu erscheinen. Den Name ZEPPELIN verstehen die Herausgeber als Symbol der Moderne aber auch als eine schwebende und komfortable Beobachtungsstation, die mit Flugzeugen nur wenig gemein hat. Die Redaktion ist auch eine Keimzelle für komplexe Synergie von Partnerschaften für verschiedene Projekte.
Unser Gast bemüht sich auch in seiner Lehrtätigkeit Studierende anzuleiten in Ihre Architekturentwürfe das reale Leben der Nutzer zu projizieren. Seine Empfehlung wäre auch die Rolle des Architekten zu überdenken und diese Leistung stärker als kulturelle den als künstlerische zu positionieren.
Ștefan Ghenciulescu ist Gastprofessor am futur.lab der TU Wien und betreut die diesjährigen „fieldtrips“ deren Ziele heuer in Südosteuropa liegen.