Chris Moser war einer der 13 Angeklagten im Wiener Neustädter Tierschützerprozess. Am 21.5.2008 wurde er vor den Augen seiner Kinder gefangen genommen, drei einhalb Monate lang eingesperrt und nach einem langwierigen, kräfteraubenden Prozess in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Unter anderem wurde ihm die Bildung einer kriminellen Organisation nach § 278a (Österreichisches Strafgesetzbuch) vorgeworfen. Ein grotesker Vorwurf, ein grotesker Prozess, der neben den immensen persönlichen Schäden noch viel mehr Fragen aufwirft.
Wie zB die Frage nach der tatsächlichen Demokratie in Österreich. Sind alle Interessengruppen wirklich gleich stark oder “macht Geld Macht”? Was sind eigentlich meine Rechte zB bei Kundgebungen, was darf ich und was muss ich nicht machen? Ist Angst in einer Demokratie gerechtfertigt?
Wir diskutieren über diese Themen sowie über die Notwendigkeit von provokativem, konfrontativem Aktivismus und zivilem Ungehorsam.
Chris erzählt uns vom Tag seiner Gefangennahme bis zur U-Haft.
Im Teil 2 der Sendung – der im November gesendet wird – sprechen wir über die zermürbenden Tage in der U-Haft, über den in die Länge gezogenen Prozess und über Chris als Künstler und Buchautor.
Links zur Sendung:
Die Kunst Widerstand zu leisten – Buch von Chris Moser
Martin Balluch über Widerstand in der Demokratie