In den Sendungen von Roland Steidl war schon mehrfach die Rede von Inklusion: damit ist üblicherweise ein Ansatz für den Umgang mit benachteiligten Gruppen von Menschen gemeint, der die Ermöglichung von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zum Ziel hat. Das Konzept soll über das schon etwas ältere Paradigma der Integration hinausgehen; Menschen sollen nicht gezwungen sein, sich der Mehrheitsgesellschaft anzupassen, sondern sollen mit all ihren Besonderheiten in der Gesellschaft angenommen werden.
Den Begriff der Inklusion betrachtet Tom Zuljevic kritisch: in seinem Artikel „Das Ende der Inklusion“ legt er den Schluß nahe, dass Inklusion das unerreichbare Ideal der Sozialen Berufe ist, gewissermaßen die Karotte vor der Nase. Gleichzeitig scheint jene Ansicht Zulauf zu gewinnen, dass weder Inklusion noch Integration das Ziel von Sozialpolitik sind, sondern Segregation und Ausgrenzung.
Tom Zuljevic ist ein Praktiker der Sozialen Berufe, u.a. Gründer der Genossenschaft für kooperative Arbeit. Er spricht hier mit Roland Steidl über philosophische Grundlagen seiner vielfältigen Betätigungen, seine Freundschaft mit Frithjof Bergmann und einige seiner Projekte zwischen Moldawien und St. Leonhard bei Freistadt.