FROzine: Minderheitenpolitik in Polen – Wo bleiben die Menschenrechte?

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Die Fakultät und Studienrichtung Kaschubische Ethnophilologie an der Danziger Universität ist geschlossen. Es war die einzige Fakultät in Polen, wo man die Sprache und Kultur des Kaschubischen studieren konnte.
Außerdem ermöglichte das Studienprogramm die Ausbildung zukünftiger Lehrer*innen an Grundschulen, Journalist*innen in lokalen Medien, Kulturaktivist*innen und Redakteur*innen in Presse und Verlagen.

Noch im August hat die Danziger Universität beschlossen, das Studiengebiet der kaschubischen Ethnophilologie nach fünf Jahren zu schließen. Damals hieß es, es gibt zu wenig Student*innen. Die kaschubische Ethnophilologie entstand als Ergebnis jahrelanger Bemühungen der kaschubischen Gemeinden und ihre Existenz war für das soziale Interesse der Kaschuben und Pomeraner von entscheidender Bedeutung, unabhängig davon, wie rentabel sie war. Vor allem aber untergräbt die Schließung der Fakultät die grundlegenden Menschenrechte auf Bildung in der jeweiligen Muttersprache. Die Kaschuben sprechen daher von einer diskriminierenden Politik ihnen gegenüber.

Die kaschubische Ethnophilologie an der Danziger Universität war die einzige Fakultät in Polen, wo man die Sprache und Kultur des Kaschubischen studieren konnte. Außerdem ermöglichte das Studienprogramm die Ausbildung zukünftiger Lehrer*innen an Grundschulen und Journalist*innen in lokalen Medien, Kulturaktivist*innen, Redakteur*innen, Korrektor*innen in Presse und Verlagen.

Die Kaschuben, die Nachfahren der baltischen Slawen, haben sich in Nordpolen, in der Umgebung von Danzig (Polnisch: Gdansk) angesiedelt. Insgesamt wird die Zahl der dort lebenden Kaschuben auf 300.000 bis 600.000 Personen geschätzt. Außerdem gibt es einige zehntausend, die im Ausland – vor allem in Deutschland, der USA und Kanada leben. Das Kaschubische gehört neben Polnisch zur westslawischen Sprachgruppe. In den Medien und Schulen wird eine nicht ganz standardisierte Hochsprache verwendet.

Was bedeutet die Schließung der kaschubischen Ethnophilologie für die Studierenden und was für die Kaschuben? Was sind die tatsächliche Gründe für die Entscheidung des Rektors, steckt mehr dahinter als offiziell bekannt? Darüber spreche ich mit Dr.in Miłosława Borzyszkowska-Szewczyk, Germanistin an der Universität Danzig, Literaturwissenschaftlerin, deren Forschungsschwerpunkt die Literatur über den / aus dem deutsch-polnischen kulturellen Grenzraum ist. Sie ist zudem stellvertretende Leiterin des Kaschubischen Instituts (wissenschaftlicher Verein) und seit dem 2. November Gastprofessorin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz (Gastprofessur mit Schwerpunkt Polen). Mit den dortigen Kulturantropolog*innen führt sie gerade das Projekt „Geschichte und Revitalisierung der kaschubischen Kultur“ durch.

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Regionalwahlen in Polen
Am 21.10. waren in Polen Regionalwahlen. Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – kurz PiS) ging mit 32,3 Prozent als stärkste Kraft hervor. Im Norden und Westen des Landes sowie in den Großstädten aber konnten die Oppositionsparteien wie die sogenannte „Bürgerkoalition“ gewinnen. Wir haben mit Dieter Bingen gesprochen, der in Darmstadt das Deutsche Polen Institut leitet.
Außer um die Wahlergebnisse dreht sich das Gespräch um die aktuelle politische Situation in Polen. Die PiS nennt ihre Politik eine Politik des »guten Wandels« die zahlreiche gesellschaftliche Bereiche betrifft. „Guter Wandel“ heißt hier unter anderem: Schritte in Richtung einer unfreien Justiz, Gesetzesverschärfungen, wenn es um Abtreibung geht und eine autoritäre Kulturpolitik mit einem Ziel: Patriotische Kunst und Geschichtsschreibung.

Ein Beitrag aus dem Audioportal Freier Radios

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Klimakonferenz in Katowice 2018
Vom 2. bis 14. Dezember wird die ganze Welt für zwei Dezemberwochen nach Kattowitz (Polnisch: Katowice) blicken. Denn dort findet die 24. Tagung der Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP 24) statt. Fast 30.000 Besucher*innen aus allen Vertragsparteien (196 Länder und die EU) werden in die schlesische Hauptstadt kommen, um über weitere Maßnahmen zum Klimaschutz und die Funktionsweise der Konvention zu diskutieren. Darunter befinden sich auch Präsident*innen, Regierungschefs, Vertreter*innen verschiedener Regierungsebenen, Diplomatie, Wissenschaft sowie Beobachter*innen von NGOs, Jugendlichen und Medien. Auch aus Österreich werden neben den Vertreter*innen aus der Politik und den Expert*innen der Verwaltung einige zivilgesellschaftliche Organisationen an der Weltklimakonferenz teilnehmen. Mit welchen Erwartungen für die Klimakonferenz fahren die Jugenddelegierten aus Österreich  nach Kattowitz und wie wollen sie sich vor Ort einbringen, darüber spricht Sigrid Ecker mit Paula Trepczyk, einer von den Delegierten.

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