Auszug aus meiner 125, Sendung Contrast …
Willkommen in den Siebzigerjahren: Der Flokatiteppich ist ausgerollt, die Disco-Kugel dreht sich und flauschiger Funk umhüllt einen mit dem wohligen Gefühl der Geborgenheit. Das Londoner Kollektiv Jungle katapultiert den Hörer auf seinem zweiten Album “For Ever” in eine perfekt komponierte Retro-Kapsel. Mit Falsetto-Gesang und funky Neo-Soul positioniert sich die Band darauf irgendwo zwischen Kool & The Gang und Blood Orange.
Für die Dauer der 13 Songs befindet man sich in einer Welt voller Glitter, glänzender Synthie-Flächen und Feelgood-Musik, auch wenn es textlich um die Enttäuschungen im Leben geht: Trennungen, Täuschungen und Träume, die zerbrechen. Doch diesen Problemen kann man auch mit entspanntem Soul und elegantem Discosound entgegentreten, wie Jungle mit ihren perfekt arrangierten Tracks zeigen.
Dass dieses Konzept nicht zum kompletten Eskapismus verkommt, ist z. B. der Nummer „House in LA“ zu verdanken, die den 70s-Flair in einen zeitgenössischen, clever aufgebauten Neo-Soul überführt. Das Stück ist ein Höhepunkt, weil es schleichend und psychedelisch beginnt, sich erst zum Ende wunderbar öffnet und damit so geheimnisvoll bleibt, wie Jungle es einmal waren.
Sodann sind noch weitere 9 Musiknummern in Contrast 125 zu hören …