KZ-Gedenkstätte Gusen – Teil 1/2

Podcast
1918-1938-1948-1968 Schwerpunktprogramm zum Gedenkjahr
  • 20181215_1938_Gedenkstaette Gusen_Rudolf Haunschmied_02_Teil-01_55-14
    55:15
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My68: Wolfgang Pammer

Eine Sendung von Konsulent Ing. Rudolf Haunschmied vom Gedenkdienstkomitee Gusen.
Er setzt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte des Konzentrationslagerkomplexes Gusen auseinander, der aus drei Lagern bestand und sich über mehrere Gemeinden ersteckte.

Der schlimmste und größte Konzentrationslager-Komplex, der in Österreich existierte, aber im Gegensatz zum KZ-Mauthausen von der Bevölkerung weitgehend ausgeblendet ist. Der Komplex Gusen wies auch mehr Opfer als Mauthausen aus, über 70.000 KZ-Häftlinge gingen durch diesen KZ-Komplex. Ein Drittel aller KZ-Toten Österreichs, das sind über 40.000 Menschen sind den Lagern Gusen I, II und III zuzuschreiben. Die Sterberate lag bei über 50%.

In der ersten Sendung (von zwei) spricht Rudolf Haunschmied allgemein über den Konzentrationslagerkomplex, die Entstehungsgeschichte und über das Lager Gusen I.

Weitere Informationen:
http://www.gusen.org/de
https://www.mauthausen-memorial.org/de/Gusen

Die Musik zur Sendung stammt von polnischen Komponisten und Musikern, die im Konzentrationslager Gusen inhaftiert waren.

Musik:
Die Musik zwischen den Redebeiträgen von Rudolf Haunschmied stammten von Jan Sztwiertnia [Jan Schtwjertnia]. Er war ein polnischer Lehrer, Musiker und Komponist und wurde bereits nach wenigen Wochen Lageraufenthalt am 29. August 1940 zu Tode gebracht.

Musikstück am Ende der Sendung:
Golgotha Moja (Mein Golgotha)
Es entstand schon 1942 im Konzentrationslager Gusen I. Der Text stammt von dem bedeutenden polnischen Poeten und Schriftsteller Konstanty Cwierk (Jahrgang 1895), der als einer der vielen polnischen Intellektuellen im August 1944 im Konzentrationslager Gusen I verstarb. Als „sein Golgotha“ verewigte Cwierk in diesem Klagelied die mörderischen Bedingungen im Gusener Steinbruch „Kastenhofer-Oberbruch“, der sich, mit einer Art „Todesstiege“ verbunden mehr als 100 Meter über dem Konzentrationslager befand. Dieser, Verzweiflung ausdrückende Text, wurde 1943 im Konzentrationslager Gusen I vom ebenfalls polnischen KZ-Häftling Gracjan Guzinski vertont. Nur Guzinski überlebte das KZ-Lager in Gusen.

Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunktes zum Gedenkjahr 2018 im Freien Radio Freistadt.

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