„Strafe ist die Wurzel der Gewalt auf unserem Planeten“ (Zitat: Marshall Rosenberg) – dieses Zitat findet mensch gleich in der Einleitung des Sammelbandes „Strafe und Gefängnis„, das im November 2018 im Schmetterling Verlag erschienen ist.
Nicht nur aktuell erscheint eine umfassende Knastkritik provokant. Wir erleben, wie einerseits härtere Strafen für Gewalttäter*innen gefordert werden und andererseits die Finanzierung von Gewaltschutz, Täter*innen- und Präventionsarbeit sowie Sensibilisierungsmaßnahmen gestrichen werden. Gewalttaten an Frauen* sind für (rechte) Politiker*innen oftmals ein Deckmantel, um härtere Strafen zu fordern und ein gesellschaftliches Problem zu individualisieren und es auf ungewollte Individuen, wie Migrant*innrn/Asylwerber*innrn abzuschieben. Um die Individualisierung von gesellschaftlichen Problemen geht es in der heutigen Sendung!
Wir haben mit der Herausgeberin Rehzi Malzahn über Strafe als Kern von Herrschaft gesprochen, darüber warum uns ein „Strafrechtsfeminismus“ nicht weiterbringt, über feministische Häfenkritik und über Alternativen zum Strafen wie „Restorative Justice“ und Transformative Justice“ – Praktiken, die vor allem von Menschen und Communities angewandt und entwickelt werden, die sich nicht an staatliche Behörden wenden können weil sie z.B. keine Papiere haben oder von den Behörden/der Polizei wieder (strukturelle) Gewalt (Rassismus, Sexismus, Homophobie usw.) erleben.
Musik:
The Clash – I fought the Law
Zara McFarlane – Police and Thieves