Karen Jungblut referiert am Dialogforum Mauthausen 2018 zum Thema: „Zeitzeugen als Hologramme?“. Sie stellt darin ein Projekt zur Umsetzung von interaktiven Zeitzeugengesprächen vor.
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Dialogforum Mauthausen
Am 17. und 18. September 2018 fand in der KZ Gedenkstätte Mauthausen das 10. Dialogforum Mauthausen mit dem Thema „Holocaust in Film und Neuen Medien“ statt.
Während vor 1945 nur wenige Filmproduktionen den Holocaust thematisierten, änderte sich dies mit der Befreiung der ersten Konzentrationslager fundamental: In sogenannten Atrocity Pictures wurden sowohl Opfer als auch Akteure des Holocaust drastisch in Szene gesetzt, Reeducation-Filme sollten in den Täternationen Verständnis für Demokratie und Menschenrechte schaffen. Seither wird der Holocaust regelmäßig sowohl in Dokumentar- und Spielfilmen als auch in Fernsehserien behandelt. Die Darstellung des Themas veränderte sich dabei ständig, nachdem sich Stilmittel und Narrative nach Meilensteinen wie Shoah und Schindlers Liste oder der TV-Serie Holocaust substanziell änderten.
Auch beim Gedenken an die Opfer des Holocaust fand ein Paradigmenwechsel statt: Aus dem Verlust der Zeitzeugen einerseits und der technischen Veränderung der multimedialen Landschaft andererseits resultierte eine Digitalisierung des Gedenkens. So wurden etwa Computerspiele, die die Handlungsmöglichkeiten in autoritären Systemen nachvollziehbar machen, entwickelt. Interaktive Hologramme von Holocaustüberlebenden, mit denen man kommunizieren kann, werden von manchen als „Zukunft des Erinnerns“ gesehen. Beim 10. Dialogforum Mauthausen wurde die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Film und Neuen Medien anhand von Vorträgen ausführlich erläutert und diskutiert.