Heinz Frank, Jahrgang 1939, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Architektur bei Ernst Plischke zusammen mit Zeitgenossen wie Hermann Czech oder Luigi Blau. Ursprünglich gelernter Elektromechaniker, besuchte er eine Abendschule, um Bauzeichner zu werden. Durch Zufälle und angeregt durch Dritte, bewarb er sich schließlich in der Meisterklasse von Ernst Plischke. Nach dem Studium arbeitete er zuerst in verschiedenen Architekturbüros und konnte dann selber mehrere Wohnungs- und Geschäftsinterieurs realisieren. Deren weiterer Verbleib oder Existenz gilt es noch zu erforschen. Er selber sieht die Architektur als sein Sprungbrett zur Kunst, der er sich immer mehr zu widmen begann. Ausgangspunkt für seine künstlerischen Arbeiten sind auf kleinen Zetteln notierte Sätze, denen er sich in Bild und Skulptur anzunähern sucht. Inhalt auf Zettel und Skulptur/Bild führen durch ihre parallele Dualität zu einer erweiterten Rezeption des jeweiligen Gegenstückes.
Heinz Frank führt uns in diesem A Palaver durch seine Wohnung. Diese entstand ungefähr 1990 in einem Gründerzeithaus in einem Wiener Außenbezirk. Alle Maßnahmen sind einfach: beim Eintreten in die Wohnung umgibt den Benutzer ein textiler Vorhang als Vorzimmer und geistiger weicher Übergang. Boden und Wand sind in der gleichen Farbe ausgeführt, der Farbauftrag an der Wand ist auf die Körpergröße des Bewohners begrenzt. Es gibt nur ganz wenige mobile Gegenstände wie etwa einen fahrbaren Kochherd. Das Badezimmer ist mit einem Sekretärmöbel verschränkt. Es werden ausschließlich Schiebetüren eingesetzt. Ein einziger Tisch aus mehreren Klappsegmenten entlang einer Fensterfront dient allen sitzenden Tätigkeiten. Ein Einbaumöbel ist zugleich kleiner Teeraum oder Bett, oben drauf eine Abstellfläche nutzbar als Gästebett. Eine Stehlampe als Architekturmodell. Zur Beschreibung des wesentlichsten und besten Details kommt Heinz Frank im Verlauf seiner Führung.
Die Kunsthalle Wien am Karlsplatz widmet Heinz Frank eine Ausstellung von 20. Februar bis 15. Mai 2019.