Zur Person: Als Johannes Silberschneider mit 20 Jahren aus der Obersteiermark nach Wien fuhr, um am Max Reinhardt Seminar zur Aufnahmsprüfung anzutreten, wusste er laut eigener Aussage nicht einmal, was ein Monolog ist. Geschafft hat er es trotzdem. Gleich nach der Ausbildung trat er ein Engagement am Schauspielhaus Zürich an, später spielte er unter bekannten Regisseuren an vielen großen Theatern im deutschsprachigen Raum, seit 2013 steht er auch im «Jedermann» bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne.
1981 entdeckte ihn Axel Corti für den Film. Seither wirkte er an rund 200 Fernsehproduktionen und Kinofilmen mit. Er drehte mit Herbert Achternbusch, Michael Haneke, den Brüdern Taviani und stand u.a. mit Ben Kingsley, Laetitia Casta und Penélope Cruz vor der Kamera. Der Film „Copy Shop“ von Virgil Widrich, in dem er die Hauptrolle spielte, wurde 2002 für den Oscar als «Best Short Film — Live Action» nominiert. Eine der vielen Preise, mit denen Johannes Silberschneider ausgezeichnet wurde, ist der Große Diagonale-Schauspielpreis (2012).
Sendungsinhalt: Der 1958 geborene Steirer, der immer ein Geschichtenerzähler sein wollte, erzählt von den Wiener Jahren am Reinhardt-Seminar, von der Arbeit am Theater und beim Film und von seinem Rückzugsort in München, wo er mit seiner Partnerin und einer großen Sammlung von Platten und Büchern lebt.
Informationen über Johannes Silberschneider bei der Styriarte, im Theater an der Josefstadt, am Schauspielhaus Graz und in der Internet Movie Database
HINWEIS: In der Sendung vom 04.03.2019 «Johnny Silver comes to town. Die unbekannte Seite des Schauspielers Johannes Silberschneider» lernt man ihn als Rock’n’Roll-Sänger kennen. Siehe https://helsinki.at/program/83218
Buchempfehlung: In der Anthologie Das letzte Lied. Songs zum Abschiednehmen, hgg. von Wolfgang Pollanz und Wolfgang Kühnelt, Milena Verlag 2014, schreibt Johannes Silberschneider über die Songs, die er gern bei seinem Begräbnis spielen lassen würde.