Ludwig Laher ist zweifellos eine umtriebige Persönlichkeit. Abgesehen von seiner Tätigkeit als Schriftsteller und Filmemacher, die ihn Ende Oktober auf eine Lesereise durch Japan führte – Anlass war die Übersetzung des von ihm herausgegebenen „Uns hat es nicht geben sollen – Drei Generationen von Sinti-Frauen erzählen“ – und dem kürzlich fertig gestellten Roman „Verfahren“, über den Umgang mit Menschen, die in Österreich Aufnahme finden oder bleiben wollen, ist Laher auch einer, der sich vor Ort, beispielsweise in seinemWohnort St. Pantaleon – nahe Salzburg – politisch engagiert. Nicht nur das Verdeckte, Zugeschüttete der NS-Zeit war dabei für ihn Thema, sondern auch die Fortbewegung, genauer gesagt, die Verbesserung der Bedingungen für BenützerInnen der Salzburger Lokalbahn, seiner, wie Laher meint, Hausstrecke zwischen Trimmelkam und Salzburg.
In dieser Eigenschaft, als Bahnreisender, der die Bahn auch über Salzburg hinaus trotz mancher Widrigkeiten aus praktischen Gründen dem Auto vorzieht, hat Laher nun bei den Salzburger Verkehrstagen 2010, die unter dem Motto „Bahn und Bus – grenzenlos“ standen die Eröffnungsrede gehalten, die nunmehr auch in „Summerau,96“ zu hören sein wird.
Lahers Text trägt den Titel „Verkehrt begrenzt entgrenzt„, an den Text schließt ein Gespräch mit dem Autor an, das ich am Tag der (nachträglich notwendig gewordenen Neu-) Aufnahme, dem 22.10., mit Ludwig Laher geführt habe.
Am Beginn des Gesprächs haben wir von der Unsitte der ÖBB gesprochen, kleine Haltestellen wie Maria Anzbach oder Neumarkt a.d. Ybbs/Karlsbach nicht mehr mit dem Zug,
sondern mit dem Bus vom benachbarten Bahnhof aus zu bedienen, was zwangsläufig die Zahl der Fahrgäste verringert – das war bei der Wiedergabe nicht so ohne Weiteres nachvollziehbar…
http://www.regionale-schienen.at (Hier finden sich nähere Informationen zu den Salzburger Verkehrstagen)
Ausgewählte Vorträge der Salzburger Verkehrstage sind auch in der CBA unter der Sendereihe Wegstrecken zu finden.