Ein knallpinker Fernbus mit der Aufschrift SPERANZA macht sich an einem Dezemberabend auf den Weg von Wien nach Rumänien. Die Nachtfahrt bringt Menschen zusammen, die ihr Leben in den Grauzonen des europäischen Arbeitsmarkts verbringen. Ihr Lohn sichert die Existenz ihrer Familien, ihre Abwesenheit schafft neue Probleme.. Florin verdingt sich als Erntehelfer, um seiner Mutter in Bukarest den Ruhestand zu ermöglichen. Daiana putzt trotz ihres Studienabschlusses in Wien Privathaushalte. Ioan, einer der Fahrer, erinnert sich an seinen ersten Grenzübertritt. „Autobus Ultima Speranza“, der neue Roman von Verna Mermer, findet eine Sprache für eine Leben, das ständig auf dem Sprung ist, für die Hoffnungen und Enttäuschungen, die Rastlosigkeit und strukturelle Gewalt, die es begleiten. Engagierte Literatur im besten Sinne: zeitgenössisch, poetisch und radikal. Verena Mermer präsentiert ihr im Residenz Verlag erschienenes Buch und geht ins Gespräch mit der ebenfalls weit gereisten und mit dem Thema Arbeitsmigration vertrauten Journalistin Sibylle Hamann.
Verena Mermer, geboren 1984 in St. Egyden am Steinfeld (Niederösterreich). Studium der Germanistik, Romanistik und Indologie. Arbeitsaufenthalte in Delhi, Baku und Cluj-Napoca. Lebt und arbeitet als Autorin und Literaturwissenschaftlerin in Wien.