Weltweit hungert mehr als 1 Milliarde Menschen, also mehr als ein Siebtel der Weltbevölkerung. Eine milliardenfache Verletzung des in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verbrieften Rechts jedes Menschen sich zu ernähren.
Der 4. und letzte Teil einer Sendereihe wo wir auf Hunger.Macht.Profite – die Filmtag zum Recht auf Nahrung die heuer zum 4. Mal stattfanden zurückblicken. Hunger.Macht.Profite ist ein Wander-Filmfestival mit Dokumentarfilmen zum Thema Ernährungsgerechtigkeit und Nachhaltiger Lebensmittelproduktion. Neben den Filmvorführungen finden auch immer Gespräche mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion, Politik und mit VertreterInnen von Organisationen die sich entwicklungspolitisch engagieren statt. Auch das Publikum ist eingeladen sich an der Diskussion zu beteiligen.
Hunger.Macht.Profite war 2010 in Wien, Innsbruck, Lenzing und auch wieder im Kino-Freistadt zu sehen. Das Freie Radio Freistadt war Medienpartner und hat die Veranstaltungsreihe begleitet.
Hunger ist ländlich…
80% der hungernden Menschen leben am Land, also wo Nahrungsmittel produziert werden. 50% sind Kleinbauern- und bäuerinnen, 20% Landlose, 10% FischerInnen, HirtInnen oder JägerInnen. Dabei ist der Druck auf die Ressource „Land“ so stark wie noch nie zuvor: Zwischen 2006-2009 sind bis zu 50 Millionen Hektar Ackerland in Afrika, Asien und Lateinamerika an ausländische Investoren verpachtet oder verkauft worden.
Hunger ist weiblich…
Im globalen Süden werden 80% der Grundnahrungsmittel von Frauen produziert, aber nur 10% der Anbauflächen gehören Frauen. Zwei Drittel der von Hunger Betroffenen sind weiblich.
Hunger wird gemacht…
10% des Hungers wird durch Katastrophen ausgelöst, aber bei 90% des weltweiten Hungers handelt es sich um chronischen Hunger, verursacht durch Freihandel, freie Spekulation mit Grundnahrungsmitteln und falsche Agrarpolitik.
Das sind nur einige Fakten die Sie auch auf der Projekthomepage www.hungermachtprofite.at nachlesen können.
Am 4 Tag des Festivals wurden 2 Filme vorgeführt. The Story of bottled water zeigt die künstlich geschaffene Nachfrage nach Leitungswasser in Trinkflaschen. Der zweite Film „Essen fassen“ dokumentiert einerseits die Verschwendung von Lebensmittel in Wien wo originalverpackte Lebensmittel in den Mülltonnen der Supermärkte landen. Gezeigt wird aber auch eine Szene die diese Nahrungsmittel vor der Deponie rettet und sie an Bedürftige Personen verteilt.
In dieser Sendung bringen wir das 4. und letzte ExpertInnengespräch im Rahmen von Hunger.Macht.Profite, es wurde am 24. Oktober 2010 im Kino Freistadt aufgezeichnet. Gertrude Klaffenböck von FIAN hat die Diskussion moderiert, sie wird am Anfang noch die Organisationen vorstellen, die hinter den Filmtagen zum Recht auf Nahrung stehen.
Diese 4. Sendung und die Teile 1 bis 3 aus der Sendereihe steht auch auf der Homepage vom Freien Radio Freistadt als kostenloser Download zur Verfügung.