Zur Person: Die 1984 geborene Salzburgerin mit Wohnsitz in Wien hat bisher einen Band mit Erzählungen und zwei Romane veröffentlicht, beide im Literaturverlag Droschl. Schon Laura Freudenthalers erster Roman Die Königin schweigt erhielt sehr gute Kritiken. Der jüngst erschienene zweite Roman Geistergeschichte schaffte es gleich nach Erscheinen auf Platz 1 der ORF-Bestenliste (März 2019) und ist auf der Shortlist zum Literaturpreis der Europäischen Union.
Protagonistin der “Geistergeschichte” ist die französische Pianistin Anne, die der Liebe wegen nach Österreich kam und hier als Klavierlehrerin arbeitet. Sie ist seit 20 Jahren verheiratet, aber irgendwie ist der Ehe die Lebendigkeit abhanden gekommen. Thomas arbeitet viel, ist kaum zuhause; Anne hat nicht zum ersten Mal den Verdacht, er habe eine Freundin. Sie nimmt sich eine Auszeit, will ein Lehrbuch schreiben und sich ihrem eigenen Klavierspiel widmen. Doch weder das eine noch das andere will gelingen, statt dessen streunt Anne durch die Stadt, die ihr – genauso wie die eigene Wohnung – immer fremder wird.
Kritikerstimmen: Geistergeschichte ist ein Buch über eine fortschreitende Entfremdung…, geschrieben in einer intensiven Sprache, die mich nicht losgelassen hat. (Florian Gasser, Podcast DIE ZEIT) + Aus dem literarischen Mainstream der Gegenwartsliteratur … ragt Laura Freudenthalers Roman auf erfreuliche Weise heraus. Er schöpft aus einer Urquelle der Literatur: dem Phantastischen und Imaginären, das sich den Gesetzen der Realität nicht beugen muss. (Ursula März, Deutschlandfunk) + Man könnte sich ‘Geistergeschichte’ gut als Film vorstellen, auch wenn das Grandiose an ihm die Sprache ist. … Die Wörter haben eine schmerzhaft physische Konsistenz und erzeugen Bilder von subtiler Deutlichkeit… Trotz seiner Unbestechlichkeit geht von diesem Roman eine ungeheure Sanftheit aus. (Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung)
Sendungsinhalt: Laura Freudenthaler liest aus “Geistergeschichte” und spricht ausführlich über diesen Roman, aber auch über frühe Vorlieben, Autoren, die sie schätzt, die Zweisamkeit mit dem Text, die sie in intensiven Schreibphasen braucht, und das manchmal daraus resultierende Gefühl der Einsamkeit.