Die österreichische Künstlerin Gabriele Kutschera hat in etlichen Bereichen Konventionen gebrochen und neue Dimensionen beschritten. Im Interview spricht die Künstlerin über Autoren-Schmuck-Handwerk, die Schmiedekunst und ihre philosophische Hinwendung an die Kunst.
Eisenzeit im Kubin-Haus Zwicklet
Die österreichische Künstlerin Gabriele Kutschera widmet sich vor allem dem Medium der Schmiedetechnik. Durch den Prozess der Formfindung für das Material Eisen gelangt sie aber nicht nur zu skulpturalen Ergebnissen, sondern lässt auch ein spannendes zeichnerisches Werk entstehen. In ihrer künstlerischen Konzeption geht es vor allem um die Verbindung rhythmischer Systeme mit dem Faktor Zeit. Demnach versteht Kutschera etwa den Schlag des Schmiedehammers als zeitliche Maßeinheit, die sie auf ihre Skulpturen überträgt. Musik macht sie sichtbar, indem sie während des Hörens lineare Systeme auf Papierrollen zeichnet. Das auf Bewegung ausgerichtete Papier und die darauf aufgebrachte Linie verschmelzen dabei zu einem Dialog von Zeitlinien und Diagrammen. Eine Verdichtung der inhaltlichen Bezüge wird durch die Gegenüberstellung der Zeitlinien mit Kutscheras skulpturalen Kompositionen deutlich. Die Eisenplastiken trotzen ihrer Materialität und werden wie Fäden oder Bänder behandelt, die sich zu Spindeln, Knäueln oder Schlaufen formen. Dabei verzichtet die Künstlerin nicht auf die kleinen Unterbrechungen, Verdickungen und Knoten, die im Sinne der künstlerischen Konzeption auf zeitliche Dimensionen verweisen.
Radio FRO traf die Künstlerin zum Gespräch. Die Ausstellung Eisenzeit im Kubin-Haus in Zwicklet ist noch bis 28. Juli 2019 zu sehen.