Aesthetic Journalism (Büchs’n’Books Vol 2) geht der Frage nach, warum zeitgenössische Kunstausstellungen heute häufig aus Interviews, Dokumentationen und Reportagen bestehen. Als Versuch einer Kartografie dieses Praxisfeldes hinterfragt der Autor, Kurator und Kulturproduzent Alfredo Cramerotti in diesem Buch die Definitionen von Kunst und Journalismus, und wendet sich einer neuen Art von Information zu. Das Buch untersucht die Art und Weise, wie sich die Produktion von Wahrheit aus der Domäne der Nachrichtenmedien zu der von Kunst und Ästhetik verlagert hat.
Im ersten Teil der Sendung hören Sie einige Überlegungen zu dem Phänomen, das als „journalistic turn“ in der zeitgenössischen Kunst seit der 1990er Jahren bezeichnet wird. Im zweiten Teil hören Sie die performative Lesung der britischen Künstlerin Fay Nicolson mit dem Titel Ein ABC des ästhetischen Journalismus. Die Präsentation fand anlässlich der Vorstellung des Buches Ästhetic Journalism im Künstlerhaus Büchsenhausen im November 2009 statt.
Fay Nicolson lebt als Künstlerin in London. In ihrer Arbeit interessiert sie sich für die Vorgänge und Motivationen hinter der Herstellung von Objekten. Durch Installationen und Performance untersucht sie die Schwelle zwischen Massen- und Kunstproduktion und hinterfragt Definitionen von «Arbeit».
Alfredo Cramerotti lebt als Autor und Kulturproduzent in England. Er beschäftigt sich mit auf narrativen Praktiken basierenden Untersuchungen, die die Vorstellungen von Repräsentation und Wirklichkeit in einer Vielzahl von Medien erforschen. Dabei arbeitet er mit Sprache (Kunst- und Medienkritik, Essays) ebenso wie mit Massenmedien. Gemeinsam mit Khaled Ramadan als CPS — Chamber of Public Secrets war er Ko-Kurator der euopäischen Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta 8 in Murcia und Cartagena, Spanien 2010/11.