Zur Person: Wolfgang Siegmund, 1956 in Graz geboren, hat zwischen 1985 und 1995 sechs Bücher mit Lyrik und Prosa veröffentlicht und acht Hörspiele geschrieben, die vom ORF gesendet wurden, zuletzt 2001 „Das kurze Leben der Idealisten“. Sein Bühnenstück „Das Mädchen des Poeten“ wurde 1995 am Wiener Volkstheater uraufgeführt, im selben Jahr erlebte das Stück „Eine Liebe im Krieg“ in der Studiobühne Villach die Uraufführung.
Dann war es lange Jahre still um den Autor. In einer persönlichen Krise hatte Wolfgang Siegmund die Steiermark verlassen, war nach Kärnten gezogen und hatte ein Philosophie-Studium begonnen, das er 2009 erfolgreich abschloss. Zugleich war auch die Arbeit an einem Manuskript beendet, an dem er vier Jahre zuvor zu schreiben begonnen hatte.
Schon der Titel „Männerb(r)uch“ deutet an, dass es ums Scheitern geht, um das Scheitern des Mannes. Neunzehn Ausfahrten lässt Wolfgang Siegmund seinen Ich-Erzähler unternehmen; er schickt ihn auf eine innere Reise auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Erinnerungen an erlittene Niederlagen und das Bemühen, mit Anstand und Humor damit umzugehen, tauchen auf dieser Reise ebenso auf wie die Tröstungen, die Literatur, Musik und Philosophie zu bieten haben. Und das Ende vom Lied? Samuel Beckett hat es so formuliert: “Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.“ („Alles seit je. Nie was anderes. Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.„)
Sendungsinhalt: Siegmund erzählt von seinen ersten literarischen Versuchen („Kadaver-Mitzi“), dem jugendlich-naiven Kampf gegen das literarische Establishment (Forum Stadtpark und „manuskripte“) in den 70er Jahren, den Erfolgen als junger Dramatiker, von der Flucht aus Graz, den einsamen Wintern in Pörtschach und vom Trost, den er in Philosophie, Musik und bildender Kunst findet.
Musik: aus der Plattensammlung des Autors: Lucio Dalla, Stan Getz, Astrud Gilberto, Chicago, Robert Palmer
Website: http://www.siegmund.kultur.at/