Lesungsmitschnitt Forum Flößerhaus, Zeit der Häutung und Orte sind

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Gastautor*innen in dieser Sendungsausgabe: Waltraud Seidlhofer, Rudolf Habringer, Stefan Reiser, Robert Kleindienst, Erika Wimmer Mazohl. Aufnahmen und Sendungsgestaltung: Wally Rettenbacher +++ Inhalt: Auszüge der Lesung im Forum Flößerhaus in Thalheim bei Wels [27.9.2019] mit Waltraud Seidlhofer [wie ein fliessen die stadt], Rudolf Habringer [u.a. das Unergründliche und das Banale] und Stefan Reiser, der Co-moderiert und u.a. einen humorvoll performativen Text liest [Einbettung eines Videos]. Robert Kleindienst [Zeit der Häutung] liest im Rahmen einer „literarischen Intervention” an Orten und Plätzen in der Stadt Salzburg u.a. aus dem Salzburg Kapitel „Abgestreifte Tage” und in einer Kurzvorstellung präsentiert Erika Wimmer Mazohl [Orte sind] ihren neuen Lyrikband.

Gastautor*innen: Waltraud Seidlhofer, Rudolf Habringer, Stefan Reiser, Robert Kleindienst, Erika Wimmer Mazohl.

Aufnahmen und Sendungsgestaltung: Wally Rettenbacher

Musik:

Luis Armstrong – Muggles Chicago [1929]

Uwaga! plus Max Klaas Percussion Mozartovic – Amadeus Goes Balkan Groove

Sanja Ilic & Balkanika – Anathema

No smoking Orchestra – fatal Wounds

Goran Bregovic – Gunpowder

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Inhalt:

I. Auszüge der Lesung im Forum Flößerhaus [27.9.2019]

Waltraud Seidlhofer widmet sich seit vielen Jahren konsequent und mit großer Sorgfalt der literarischen Beobachtung urbaner Räume in Form von sprachreflexiven und experimentellen Betrachtungen. Seidlhofer ist eine jener Autor*innen, der es ausschließlich um das Schreiben geht und nicht um exponiertes Hervortun  im Literaturbetrieb. In der Veranstaltung im Forum Flößerhaus liest sie Gedichte sowie Passagen aus ihrem jüngst erschienen Prosaband wie ein fliessen die stadt“! und verortet die Stadt Chicago als urbanes und architektonisches Phänomen. Der Prosaband ist 2019 im Klever Verlag erschienen.

Stefan Reiser, Co-Moderator der Veranstaltung liest unter anderem aus seinem performativen Text „Einbettung eines Videos“, mit dem „inoffiziellen“ Untertitel, so der Autor: „Schriftsteller zu sein bedeutet heutzutage, Programmierer zu sein“ Der Text, kürzlich erschienen in der Kolik Ausgabe Nr. 78, handelt humorvoll und unterhaltsam davon, wie es Künstler*innen geht, die ein Video im Worldwideweb präsentieren wollen und am Ende…… daran scheitern.

Rudolf Habringer liest u.a. aus dem satirischen Buch „Das Unergründliche und das Banale“ erschienen im Mitterverlag im Jahr 2017. „Man kennt Rudolf Habringer als Autor von Romanen, Erzählungen und satirischen Texten. In den letzten Jahren ist er verstärkt als Kabarettist und Musiker in Erscheinung getreten. Mit dem Band „Das Unerträgliche und das Banale“ wird eine weitere Facette des vielseitigen Autors sichtbar. In diesem präsentiert sich Habringer als Verfasser von Essays und wissenschaftlichen Aufsätzen, die im Verlag Mitter nun erstmals gesammelt erscheinen.“ [Text Mitterverlag]

 Fotos der Veranstaltung im Forum Flößerhaus//Wels

Ein Artikel von Elisabeth Strasser auf dem Blog der GAV OOE berichtet über diese Veranstaltung.

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 II. „Zeit der Häutung“ von Robert Kleindienst

Die Hauptfigur dieses Romans ist Ana Sadak. Ana hat als Schwesternhelferin in einem kroatischen Kinder-KZ der Ustascha gearbeitet. Die Ustascha ist ein Regime,welches sich ideologisch am italienischen Faschismus und am deutschen Nationalsozialismus orientiert und mit nationalistisch eingestellten Klerikern kooperiert. Als 1945 schließlich die Rote Armee heranrückt, muss Ana Sadak flüchten. Über katholische Untergrundkanäle, die sogenannten“rat-lines“, gelingt ihr diese Flucht: nach Altaussee, ins vom Krieg zerstörte Salzburg und später über die Krimmler Tauern nach Südtirol, bis sie schließlich Genua erreicht. Aber immer wieder holt sie die Vergangenheit ein, die zerschundenen  Kinderseelen aus dem KZ-Lager, die sie einfach nicht vergessen kann. Das Schiff nach Buenos Aires legt bald ab und Ana muss sich entscheiden: geht sie in ein „neues“ Leben oder kehrt sie zurück in die „alte“ Heimat?

Robert Kleindienst begibt sich in dieser „literarischen Intervention“ an Orte und Plätze der Salzburger Altstadt und liest jeweils Auszüge u.a. aus dem Salzburg Kapitel „Abgestreifte Tage“. Der Roman ist 2019 in der Edition Laurin erschienen.

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III. „Orte sind“ von Erika Wimmer Mazohl

Eine Kurzvorstellung widmet sich dem neuen Lyrikband der Autorin Erika Wimmer Mazohl, der unter dem Titel: “ Orte sind“ veröffentlicht worden ist. Erika Wimmer Mazohls erste Lyriksammlung „vereint sprachverspielte und zeitkritische Texte, artifizielle Klanggedichte, Poeme und kleine Gedichtzyklen, die mit dem Fokus auf „Orte“ eine Klammer gefunden haben, die die Texte zusammenhält: Ichkundig prangert sie Gewalt gegen Frauen und Kinder an. Ortserfahren führt sie uns durch Italien, Indien oder nach Brasilien. Oder zu Georg Trakl, der am Mühlauer Friedhof in Innsbruck und im kollektiven Gedächtnis seinen Platz gefunden hat“. Sie sucht und zeigt: „Andernorts fängt bei uns an“. [Text Edition Laurin]. Der Lyrikband ist im September 2019 in der Edition Laurin erschienen.

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Biografien:

Waltraud Seidlhofer, geb. 1939 in Linz, lebt seit 1969 in Thalheim bei Wels und schreibt Lyrik und Prosa. Von1957 bis 1994 als Bibliothekarin tätig. Viele Reisen, u.a. nach Südafrika, in die USA, nach Hawai, Samoa, Australien, Neuseeland, auf die Fiji-Inseln. Zahlreiche Werke und Auszeichnungen, u.a. Georg-Trakl-Preis für Lyrik 2014. Zuletzt erschienen: „Langsame Figuren. Gedichte“ (Wien, 2016), „wie ein fliessen die stadt“ (Wien, 2019). Beide im Klever-Verlag. Die Autorin, Gründungsmitglied der GAV, feiert heuer ihren 80. Geburtstag!

Stefan Reiser, geboren 1981 im Innviertel. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien. Seit 2007 freischaffend: Stücke, Produktionen, Inszenierungen, zahlreiche Aufführungen u. a. in Wien, Graz, Villach und Schärding. Kurzprosa und Minidramen u. a. in„Die Rampe“, „Facetten“, „Landstrich“, „kolik“, „etcetera“, „Jenny“. Einige Auszeichnungen, darunter Einladungen zu „Text trifft Regie“ (Staatstheater Mainz, 2011) und ins „Forum junger Autoren Europas“ (Staatstheater Wiesbaden, 2012). Aufenthaltsstipendien des Bundes (Wartholz, 2011; Rom, 2016) und der Kunstsammlung des Landes Oberösterreich (Gmunden, 2017; Krumau, 2018). web: www.stefanreiser.com

Rudolf Habringer, geb. 1960 in Desselbrunn, Studium in Salzburg. Lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Walding bei Linz. Verfasser von Romanen, Erzählungen, Satiren, Theaterstücken, kabarettistischen Programmen, Kolumnen und Essays; Tätigkeit als Herausgeber und als Musiker. Zahlreiche Publikationen, zuletzt:  Das Unergründliche und das Banale (Essays, 2017, Mitter Verlag), Satiren: Die Töpfe von Brüssel (2016), Felix Baumgartner reißt einen Stern (2014), beide bei Kehrwasser), Mehrere Preise, u.a. Förderungspreis für österreichische Literatur (2009) und Stifterstipendium des Landes Oberösterreich (2012). Gemeinsam mit Dominika Meindl und Judith Gruber-Rizy ist Rudolf Habringer seit 2018 Regionalsprecher der  GAV Oberösterreich. web: www.rudolfhabringer.at

Johann Kleemayr [Moderation/Organisation Lesung im Forum Flößerhaus],
studierte Germanistik und Theologie, Autor und Gymnasiallehrer. Zuletzt erschienen: „Ich schreibe, also bin ich. Tagebuch 1969“ (Verlag Nina Roiter, Linz 2018). Im Oktober 2019 wird der Gedichtband „Wunder sind möglich. 10 x 7 Gedichte“ erscheinen.

Robert Kleindienst, 1975 in Salzburg geboren, Studium der Germanistik, Pädagogik und Politikwissenschaft. Stadtschreiber von Kitzbühel 2007. Verschiedene Auszeichnungen, u. a. Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik 1997, Rauriser Förderungspreis 2007, Österreichisches Staatsstipendium für Literatur 2010, Projektstipendium des Bundesministeriums für Kunst und Kultur 2016. Zuletzt erschienen: Brandseelaute (Edition Laurin 2017) sowie Zeit der Häutung (Edition Laurin 2019). web: www.robertkleindienst.at

Erika Wimmer Mazohl, geboren und aufgewachsen in Bozen/Südtirol, Gymnasium-Lyzeum in Bozen, Studium der Germanistik, Vergleichenden Literaturwissenschaft und Anglistik in Innsbruck. Seit 1983 Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv der Universität Innsbruck (Teilzeit): Arbeit mit Nachlässen, Editionen und literaturwissenschaftlicher Forschung. Fallweise Lehr- bzw. Jurytätigkeit. Von 1997 bis 2003 Leiterin des Literaturhauses am Inn. Literarische Veröffentlichungen seit 1992 – Prosa, Hörspiel, Drama und Lyrik. Mitglied der Südtiroler Autorenvereinigung (SAV) und der Grazer Autorenversammlung (GAV) – 2008-2013 Regionaldelegierte der GAV-Gruppe Tirol. Mitglied der Literar Mechana. Im Vorstand des Vereins Brenner-Forum. Zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt: Dramatikerstipendium des Bundeskanzleramtes 2019. web: www.erikawimmer.net

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wallyre/1019

 

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