Zwei Ausgaben der Schallmooser Gespräche übers Morden – einmal als Individualakt, einmal als staatlich sanktioniertes Verbrechen.
Komischerweise – oder vielleicht ist es eh logisch – wurde die erste Sendung, die über das Morden aus der Emotion heraus, nur bedingt ernsthaft. Schließlich kann man dazu Danzers „Frauenmörder Wurm“ spielen und sich über seine eigenen Gewaltphantasien erheitern. Denn ehrlich: Wer hatte nicht schon mal das Gefühl, seine Hände um irgendjemandes Hals legen zu wollen und zuzudrücken – speziell bei Menschen, die man eigentlich liebt?
Die Sendung über die Todesstrafe ist dann nicht so lustig geworden. Denn während man für Menschen, die aus Lust morden (eigentlich eh spannend: ein „Lustmörder“ ist was anderes als jemand, den die Mordlust übermannt), ein gewisses Verständnis aufbringen kann – schließlich kann man eine solche Emotion zumindest ein Stück weit verstehen – so vergeht einem jeder Humor, wenn man an das eiskalte, rational geplante Morden durch den Staat denkt.
Das Einzige, was diese beiden Arten des Mordens verbindet, ist die Tatsache, ja, das sie doch beide mit Mordlust verbunden sind – bei der Todesstrafe nämlich mit der Mordlust des Nazimobs, der gerne mal jemand hängen sehen möchte. Weswegen am Ende dieser Sendung eine Karikatur des Sultans auch darüber singen darf. Das ist dann schon fast witzig.
Und ja, auch Revolutionsromantiker müssen sich da bei der Nase nehmen. Denn wer aus Paris sich eine kleine Modellguillotine (statt eines Eiffelturms) als Souvenir mitnimmt, muß sich schon auch fragen lassen, wie er denn zur Todesstrafe so generell steht.
Ein Tip für die Konsumenten der CBA daher: Hörts Euch die Sendung über die Mordlust an, wenn ihr Unterhaltung wollt. Die zweite Sendung ist eher für Leute, die der Meinung sind, gerade zu lustig draufzusein und runterkommen möchten.