Kuba zwischen revolutionärer Rhetorik und desillusionierter Wirklichkeit
Auch 60 Jahre nach dem Triumph der Kubanischen Revolution im Jahr 1959 sind viele Menschen des Landes von deren „romantischer Faszination“ inspiriert. Doch die alltäglichen Erfahrungen zeigen gravierende soziale und kulturelle Brüche. Vor allem nach 30 Jahren ökonomischer Krise und der wirtschaftlichen Blockaden durch die USA zeigt sich für den Soziologen Dr. Manfred Krenn eine „mental erschöpfte und weitgehend desillusionierte Gesellschaft“.
Er erkundete mit einem analytisch-soziologischen Blick, bei einem 15-monatigen Aufenthalt vor Ort, die kubanischen Alltagswelten und Problemfelder wie Massentourismus, Armut, Schwarzmarkt und die Perspektiven der Jugend. Seine persönlichen Eindrücke, die im Stile eines Tagebuchs verfasst wurden, stellen alltägliche Erfahrungen und Beobachtungen in den Mittelpunkt.
Im Studiogespräch erläutert der Soziologe und Kuba-Analytiker Dr. Manfred Krenn die ökonomischen und sozialen Gegebenheiten der kubanischen Gesellschaft in einer seit nun dreißigjährigen Periode der „Mangelwirtschaft“ und zeichnet in seinen analytischen Streifzügen die Lebenslagen einer desillusionierten Wirklichkeit auf.