Feminizide – eine Begriffserklärung
Gewalt an Frauen, Queers und Transpersonen führt immer wieder auch zu geschlechtsspezifischen Morden. In lateinamerikanischen feministischen Bewegungen ist dafür ein Begriff geprägt worden: Feminizid. Der Begriff bezeichnet die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Alle Feminizide sind Tötungen von Frauen. Jedoch sind nicht alle Tötungen von Frauen Feminizide. Der 1976 eingeführte Begriff soll bestimmte Frauenmorde als eine Form von Hasskriminalität sichtbar machen. Dadurch soll der Blick auf deren gesellschaftlichen Kontext gelenkt werden. Marlene Pardeller von der Initiative “Keine mehr” in Deutschland erklärt den Begriff.
Feminizide in Mexiko und Lateinamerika
In Mexiko kam es in den letzten Wochen immer wieder zu massiven Protesten gegen Feminizide. Grund dafür waren unter anderem 2 äußert brutale geschelchtsspezifische Morde. Feminizide rufen verschiedene Reaktionen hervor. Feministische Zusammenhänge entwickeln kollektive Wiederstandsstrategien gegen die alltägliche patriarchale Gewalt. Radio Corax interviewte Susanne Hentschel und Jana Flörchinger über die Situation in Lateinamerika. Beide arbeiten zu feministischen Kämpfen gegen sexuelle Gewalt. Sie sind Teil der queerfeministischen Aktionsgruppe she*claim.
Femicide Maps
Eine feministische Gruppe arbeitet derzeit daran, eine Feminicide Map zu erstellen. Sie wertet Berichte über Feminizide aus, um daraus Statistiken zu erstellen. Visualisiert sind die Zahlen in einer geographischen Karte. Dieses Vorhaben bezieht sich auf ähnliche Projekte in Spanien und in Mexiko. Weltweit sollen solche Feminicide Maps entstehen, um einen internationalen Vergleich herstellen und sich international vernetzen zu können. Radio Corax sprach mit Hannah, die am Feminicide-Map-Projekt in Deutschland beteiligt ist.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik: Sunsearcher