Nach Corona: Breitere Rad- und Gehwege

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Wegstrecken
  • Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr + Kommentar + Kraut und Rüben
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In Wegstrecken, Ausgabe 299: Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr + Kommentar + Kraut und Rüben (konkrete Inhaltsangabe im unteren Textteil)

 

In autofreundlichen Städten – wie Linz – ist es teils unmöglich, den vorgeschriebenen Abstand zu halten.

Der Verkehrsclub Österreich fordert daher in seiner Aussendung vom 20. März die Radwegebenützungspflicht aufzuheben bzw. separate Radwege/Radfahrstreifen anzulegen.

Dies deckt sich auch mit den Eindrücken, die ich gestern bei einer Radfahrt im Bereich St. Isidor bzw. Harter Plateau gewonnen habe:

Ein Miteinander von Radfahrenden und zu Fuß Gehenden ist bei kombinierten Rad- und Fußwegen unter Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstandes von einem Meter nicht möglich.

Viele Gehsteige und Gehwege in der Stadt sind dermaßen schmal, dass ein Abstand halten unmöglich ist, und auch schon im „Normalfall“ das Ausweichen zum Problem werden kann, wenn z.B. eine Person mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl unterwegs ist und jemand „entgegen“ kommt.

Aber auch die meisten Radwege sind nicht „corona-tauglich“, weil sowohl Begegnungen mit entgegenkommenden Radfahrenden bzw. Überholvorgänge nur mit zu geringem Abstand möglich sind.

Zudem sollte der Radverkehr in Zeiten deutlich reduzierten motorisierten Individualverkehrs nicht unnötig behindert werden, wo weniger Autos unterwegs sind, ist eine erzwungene Radwegbenützung in erhöhtem Ausmaß widersinnig.

Zudem sollten wir alle, die daran interessiert sind, dass der Autoverkehr zurückgedrängt wird, schon jetzt deutlich darauf hinweisen: wir wollen nach Corona mehr Platz, für Radfahrende, zu Fuß Gehende, für spielende Kinder, für öffentliche Verkehrsmittel.

Und wir wollen auch nicht, dass der Öffentliche Verkehr dermaßen als Gefahrenherd stigmatisiert wird, dass auch „nach Corona“ die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel „einbricht“, stattdessen fordern wird einen forcierten Ausbau des Öffentlichen Verkehrs mit dichteren Takten, damit ein bisschen mehr Abstand zwischen den Fahrgästen möglich ist, das wäre ja auch ohne Corona eine zwingende Forderung, auch um der vermeintlichen Bequemlichkeit der eigenen Rostschüssel entgegen zu wirken.

Und wenn schon, weniger aus Hellsichtigkeit, sondern aus einem Angst vor einem Kollabieren des Systems, schier über Nacht Budgetdefizite von vielleicht sogar über 5% des BIP in den Raum gestellt werden, um zusätzliche Mittel einsetzen zu können, die bislang unter dem Credo von Nulldefizit oder Budgetüberschuss zurückgehalten wurden, sollten wir uns auch jetzt schon darauf einstellen, dass „nach Corona“ Sparpakete drohen.

Das derzeit scheinbar üppige Füllhorn – durchaus mit etlichen Maßnahmen, die sinnvoll sind – wird, so ist zu befürchten, eben nicht folgelos bleiben, eine dauerhafte Heilung vom Sparzwang, der vor allem in den Haushalten von Deutschland und Österreich dominierte, ist ja nicht zu erwarten.

Umso wichtiger, dass sich alle, die ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem als das Bestehende wollen, darüber klar werden, was wir „nach Corona“ einzufordern haben.

 

Weiteres Inhaltsverzeichnis:

Am Beginn der Sendung zwei von mir eingesprochene Gedichte:

Home Office (deutsch und englisch) von Wally Rettenbacher, Sendungsgestalterin, Autorin, Reisende, Reisendeschriftstellerin.

Winterkälte von Georg Paulmichl, kürzlich verstorbener Dichter und Maler aus Südtirol, Informationen zu seiner Person, seinem Leben, seinen Werken hier.

Aktuelle Informationen zu Einschränkungen im Öffentlichen Verkehr, die nach derzeitigem Stand mindestens bis Ostermontag beibehalten werden.

Der „Corona-Sonderfahrplan“ auf den Regionalstrecken der ÖBB in OÖ und anderswo, gültig ab 23.3.2020: https://www.oebb.at/de/neuigkeiten/ersatzfahrplaene

Interessant dabei: völlige Einstellung des Verkehrs beim Kammerer Hansl, Attnang-Puchheim – Vöcklabruck – Kammer-Schörfling, weitgehende Durchbindung der Züge der Donau-Ufer-Bahn nach Linz Hbf, offenbar um „unnötige“ Umsteigevorgänge zu vermeiden.

Einschränkungen im Fernverkehr und bei den Nightjet- und Euronight-Zügen.

Berchtesgadner Land Bahn: seit 25. März nur mehr Züge zwischen Freilassing und Berchtesgaden, keine Durchbindung von Zügen aus Österreich mehr.

Südostbayernbahn: Einschränkungen

Salzburg AG: Stadtverkehr O-Bus-Salzburg und Salzburger Lokalbahn sowie Pinzgaubahn: Einschränkungen.

Kommentar zu Mobilität in Zeiten von covid-19, dieser Kommentar kann auch übers cba bzw. über inmotion-me nachgehört bzw. nachgelesen werden.

Die Vorstellung der jüngsten Publikation des VCÖ „Arbeitswege auf Klimakurs bringen“ kann erst in der Mai-Sendung gebracht werden, ek.

Meldungen:

Transportketten anhand eines Beispiels aus der britischen Pharma-Industrie

Peter Baalmanns Hinweise für sichere Benützung öffentlicher Verkehrsmittel einschl. des Hinweises, dass der ÖV um einiges sicherer ist als das Auto

Meldungen des VCÖ: Abnahme der Luftverschmutzung infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung von covid-19

Breitere Rad- und Gehwege

Die Linz Linien verkehren seit 23.3. nach dem Sonntagsfahrplan, ausgenommen die Linie 18 und die Stadtteilbusse.

Peter Baalmanns Hinweise für aktuelle Informationen: https://www.probahn.at/ und Verkehrsclub Deutschland einschließlich Verkehrswende-Blog: https://www.vcd.org/startseite/

Nochmals VCÖ: Ankurbelung der Wirtschaft durch ein massives Klima-Investitionsprogramm

Der Kelch, der an Steyr vorüber ging…

Neos Innsbruck: zu geringes Raumangebot für Gepäck in Öffentlichen Verkehrsmitteln

Sowie: Abgesang der Achenseebahn? Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, ein Weiterbestand der Bahn scheint mehr als fraglich. Die von den NEOS vorgeschlagene Errichtung einer Seilbahn von Jenbach zum Achensee würde vermutlich mehr kosten als eine weitreichende Sanierung der Bahn einschließlich Elektrifizierung.

(Mit Auszügen aus Artikeln in inmotion.me, Lok-Report und einem Leserbrief von Mag. Georg Fuchshuber)

Corona-Finale: Einstellung des Flugverkehrs, Tirol, Rückgang beim ÖV und ÖPNV um bis zu 90%, Kurzarbeit auch bei ÖBB

 

Erich Klinger, 20. März und 6. April 2020

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