In der Reihe „jeder tag ist ein gedicht“ publiziert literadio während der durch den Coronavirus von der Regierung verhängten Ausgangsbeschränkungen täglich ein Gedicht.
Folge 31: 21.4.2020 — Peter Clar — Corona für/mit Paul Celan
Peter Clar, geb. 1980, freier Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Nach den ‚Romanen‘ Nehmen Sie mich beim Wort (Sonderzahl, 2009) und Alles was der Fall ist (Sonderzahl, 2011) und dem satirischen Bilderbuch Hatsche Stratsches Luftballon. Heimreise statt Einreise (Kyrene 2010/2011; mit Stefan Domenig und Sascha Mikl) erschien 2018 der Lyrikband Die Worte, sagst Du… (Sisyphus). Gemeinsam mit Markus Köhle Arbeit an dem 12-teiligen Projekt ‚Korrespondenzpoesie‘, bisher sind in diesem die Poesiebändchen Wonnenbrand (edition yara 2017), Nebelrolle (edition yara 2018), Posterhase (SchriftStella 2019) und Herbstsommer (SchriftStella 2019) erschienen. Zudem zahlreiche literarische Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, sowie Lesungen im In- und Ausland.
Corona für/mit Paul Celan ist anlässlich des 50. Todestages von Celan, am 20.4.1970, entstanden und nimmt sowohl Bezug auf Paul Celans Gedicht als auch auf die momentane Situation, in der der Begriff eine nicht unwesentliche Umdeutung erfährt.
Paul Celan, 1920 in Czernowitz geboren, gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Lyriker_innen des 20. Jahrhunderts. Sein Gedicht Corona erschien 1952 im Gedichtband Mohn und Gedächtnis in dem auch Celans vielleicht bekanntester Text Todesfuge enthalten ist. Vermutlich am 20.4.1970 begeht Celan in seinem Wohnort, Paris, Selbstmord, sein Leichnam wird erst am 1.5. in der Seine gefunden.
https://www.lyrikline.org/de/gedichte/corona-67