Renate Syed: „Nicht Mann, nicht Frau“ – Hijras: Indiens drittes Geschlecht und seine dritte Kultur

Podcast
Innsbrucker Gender Lectures
  • sayed_2011_04_26
    58:26
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1 órák 09:59 perc
Tat­jana Takševa: "Tracing the Maternal through a Transnational Feminist Perspective"
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1 órák 15:05 perc
Mona Mota­kef: „Queering the family?“ Elternschaft und Familie jenseits von Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit
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1 órák 21:03 perc
Helga Krüger-Kirn: "Mütterlichkeit braucht kein Geschlecht. Elternschaft und Gender Trouble"
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1 órák 14:18 perc
Karin Neuwirth: "De- und Re-Institutionalisierung von Elternschaft im Recht im 20. /21. Jahrhundert in Österreich"
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1 órák 16:12 perc
80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz
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1 órák 29:13 perc
79. Innsbrucker Gender Lecture mit Bet­tina Bock von Wül­fin­gen
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1 órák 07:18 perc
78. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Katha­rina Klapp­heck
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59:25 perc
Hannah Fitsch: Extreme brains. Körpernormierungen, neue Bezüglichkeiten und Subjektivierungsweisen des Digitalen am Beispiel der Neurowissenschaften.
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1 órák 14:31 perc
Bianca Prietl: "Das Geschlecht der Datafizierung. MachtWissen im digitalen Zeitalter"
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1 órák 38 mp.
Ricarda Drüeke - "Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen"

16. Innsbrucker Gender Lecture
Sommersemester 2011

„Nicht Mann, nicht Frau“ – Hijras: Indiens drittes Geschlecht und seine dritte Kultur

In Indien können seit Sommer 2009 Menschen, die sich weder als Männer noch als Frauen verstehen, in offiziellen Papieren die Kategorie „other(s)“ wählen. Nach der im Jahr 1949 entstandenen Verfassung, die das westliche „Zwei-Geschlechter-Modell“ übernommen hat, kehrte Indien zu seiner Tradition zurück. Mindestens 1,2 Millionen „Drittgeschlechtler“, die sich selbst Hijras nennen und eine eigene Kultur entwickelt haben, leben heute in Indien. Die Hijra-Gemeinschaft ist kein offener „Freiraum“ für Individualisten, sondern ein Jahrtausende alter kultureller „dritter Raum“ für „Andere“ mit strikten Riten und Regeln und somit Heimat und Ghetto zugleich, denn sie werden geduldet aber auch gefürchtet und verachtet.
Die Hijras definieren sich 1. als „Nicht Mann, nicht Frau“, 2. als „weibliche Seele in männlichem Leib“, und 3. als eigene Geschlechtskategorie, als „3. Geschlecht“. Angesichts dieser Definitionen stellt sich die Frage, ob man die Hijras und ihre Kultur mit westlichen Definitionen bestimmen und definieren kann/darf.

Renate Syed (Dr. phil. habil.) ist Indologin und Kulturwissenschaftlerin. Sie hat mehrere Aufsätze zur Genderproblematik der alt- und neuindischen Kultur publiziert. Sie lebte mehrere Monate bei Hijras in Indien und Pakistan und wird im Sommer dieses Jahres ihre Monographie publizieren: „Weibliche Seele, männlicher Leib“ – Indiens und Pakistans drittes Geschlecht“.

Kommentar: Michaela Ralser, Universität Innsbruck
Moderation: Erna Appelt, Universität Innsbruck

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