Also rot und schwarz hatten wir ja schon – aber was sagt man zu blau? Das ist doch eine fade Farbe! Da gibts doch keine Assoziationen, keine Metapher und schon gar keine Musik.
Haben wir uns gedacht.
Doch dann eine Titel-Abfrage in einem Musik-Archiv. Neben dem Blues als Musikrichtung finden sich dort über 600 Titel mit „blue“ im Namen. Mit „blau“ sinds immerhin über 200 (ja zugegeben, da war auch die Mosersche „Reblaus“ dabei, aber meistens war es doch die Farbe).
Und damit ist auch klar, daß „blau“ sehr vieles ist oder sein kann — tatsächlich und metaphorisch: Bohnen, Dunst, Blut, Stunde, Pause, Kornblume, Peter, Miese, Sein, Machen, Montag, Brief, Himmel, Mitternacht, Donau, Meer, Topf, Siegel, Handcreme, Auge, Meise, Kehlchen, Wal, Wunder, Blume der Romatik, König, Bandfilter etc. usf. Und die Fußballnationalmannschaften Frankreichs und Italiens.
Was Romantischeres und Assoziationsgeladeneres und Bedeutungschwangereres als Blau gibts ja gar nicht!
Dementsprechend ist die Sendung höchst chaotisch. Strukturiert wird das Ganze lediglich durch die Musik von Ella Fitzgerald, Georg Kreisler, Bob Dylan, Ostbahnkurti & Bessie Brühl, dem Wiener Männergesangsverein, Nat King Cole u.a.
Die FPÖ hingegen kommt in dieser Sendung nur am Rande vor. Weil der gebührt wahrscheinlich doch eine andere Farbe.