Wehrpflicht oder Berufsheer? Für Rosi und ‚Ce ist das eigentlich keine Frage – Männer (oder auch Frauen) mit Schießgewehren und Kanonen und Kampfflugzeugen braucht niemand. Und damit auch kein Bundesheer. Okay, stimmt nicht ganz, natürlich benötigen bestimmte Leute sehr wohl die Armee – für Herrschaftsinteressen im Ausland und im Inland. Geschossen hat bekanntlich das österreichische Heer nur einmal seit dem Ende der Monarchie – 1934 auf revoltierende Arbeiter.
Tja, das war aber ein Berufsheer. Das alte Trauma, weswegen die Sozialdemokratie jahrzehntelang für die Wehrpflicht argumentiert hat. Nun ist alles anders, die SPÖ will ein Berufsheer, die ÖVP die Beibehaltung der Wehrpflicht.
Was geht uns das an? Wir wollen beides nicht. Doch eventuell – die Ankündigungslage ändert sich stündlich – gibt es in Österreich eine Volksbefragung zu diesem Thema. Käme sie, wie verhält man sich dabei? Die Antimilitaristin Rosi meint, man dürfe nicht zwischen Skylla und Charybdis entscheiden und müsse weiter generell gegen das Heer opponieren; der Antimilitarist ‚Ce würde gegen die Wehrpflicht stimmen, auch im Bewußtsein, daß dies ein Berufsheer bedeutete. Denn ob wir überhaupt ein Heer wollen, das fragen sie uns ja nicht. Aber, so ‚Ce, die jungen Männer müßten dann wenigstens nicht mehr durch die „Schule der Nation“.
Eine Debatte zwischen Pragmatik und Programmatik, aber auch die Beleuchtung der Hintergründe, warum Militaristen heute für ein Ende Wehrpflicht und Bürgerliche-Liberale für die Beibehaltung sind…