STADT – LAND im Fluss heißt der Kernlandpodcast über das Verhältnis von Stadt und Land produziert vom Freien Radio Freistadt. Sie hören ein Interview mit Redaktionsmitglied Martin Lasinger und die erste Ausgabe.
Gegensätze, Widersprüche, Vorurteile und Perspektiven
Der Gegensatz vom Leben in der Stadt und am Land ist uns allen bekannt: viele wechseln zwischen beiden hin und her, viele sind für immer fortgegangen, einige haben Jahre dort oder da verbracht, um dann wieder zurückzukehren.
Der Gegensatz besteht seit Jahrhunderten – „Stadtluft macht frei“ sagte man im Mittelalter. Das Land war im Vergleich dazu geprägt von unfreier Arbeit für die Herrschaft und von strengen sozialen Normen in engen Dorfgemeinschaften.
Aber die alten Bilder in unseren Köpfen sind im Wandel. Zuerst hat das Pendeln es ermöglicht, in der Stadt zu arbeiten und am Land zu wohnen. Jetzt arbeiten viele überhaupt von fern im „Home Office“ und müssen selten an die Arbeitsstelle. Das Gärtnern in der Stadt ist so beliebt wie seit Hungerjahren nicht. Und um der Anonymität in der Stadt zu entkommen, experimentieren Menschen dort mit gemeinschaftlichen Wohnformen die sich auch an idealisierten Dorfleben orientieren.
Das sind alles Einzelbeobachtungen, aber uns scheint: das Verhältnis von Stadt und Land ist im Fluss. Und Freistadt ist mitten drin: eine Stadt aus der Sicht der umliegenden Ortschaften, aber eindeutig „Land“ aus der Sicht von Großstädten wie Wien.
Auf der Suche nach den Änderungen sprechen wir im Freien Radio Freistadt mit Menschen, die beides kennen; mit Fachleuten, die den Wandel beobachten; mit Kunstschaffenden, die die Verhältnisse beschreiben; mit Leuten, die Stadt und Land gestalten.
Ist öffentlicher Verkehr nachhaltig?
Der öffentliche Verkehr am Land hat sich sehr ausgedünnt und wird kaum in Anspruch genommen. Öffentlicher Verkehr ist aber nach wie vor die ökologischste Art sich mobil von A nach B zu bewegen, im Gegensatz zum individuellen Auto. Edeltraud Haselsteiner ist u.a. die Projektleiterin vom Forschungsprojekt „CHANGE! Mobilitätswende in den Köpfen“. Das Projekt hat das Ziel, einen Verhaltenswandel in der Alltagsmobilität einzuleiten. Das beinhaltet die Abkehr von traditionellen Mustern und Routinen. Dazu benötigt es allerdings, ein Einbeziehen von vielen unterschiedlichen Akteur:innen, um diese Autoabhängigkeit zu durchbrechen.
Diesmal hören wir in der Rubrik „Zuagroaste-Weggezogene-Zurückgekommene“ Rainer Sigl, der aus Freistadt weggezogen ist. Er meint, dass sein Grätzl in Wien auch ein Dorf ist.
Mit freundlicher Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union – Leader-Region Mühlviertler Kernland
Moderation: Sigrid Ecker