Warum der Schutz der Mur nur international gelingen kann
Spätestens seit der Covid19 Pandemie ist uns bewusst, wie stark wir voneinander abhängen und wie vernetzt unser Leben auch über nationale Grenzen hinweg ist. Auch der Schutz naturbelassener Lebensräume und Ressourcen kann nur grenzüberschreitend gelingen. Aus diesem Verständnis heraus wird im Natur- und Klimaschutz zunehmend auf internationale Schutzkonzepte gesetzt, wie etwa mit dem UNESCO Biospährenpark an der Grenzmur.
Während aufgrund des Lockdowns unser analoges soziales Leben beinahe zum Stillstand gekommen und zivilgesellschaftliches Engagement auch durch Grenzschließungen starken Restriktionen unterworfen ist, sind in verschiedenen Ländern umstrittene Bauprojekte, die natürliche Ressourcen stark gefährden, massiv vorangetrieben worden.
In Slowenien trommelt die neue rechts-autoritäre Regierung Jansa seit ihrer Machtergreifung im März 2020 für den Bau von Kraftwerken in Naturschutzgebieten an der Mur und anderen Flüssen.
Die slowenische Zivilgesellschaft gibt trotz Ausgangs- und Versammlungsverbot starke Lebenszeichen von sich und organisiert Fahrraddemos gegen Korruption, autoritäre Politik und Naturzerstörung in Ljubljana und vielen Städten im ganzen Land, an denen zuletzt über 10.000 Menschen teilgenommen haben. Mit den Slogans „Rek ne damo“ („Unsere Flüsse bekommt ihr nicht“) und „Narave ne damo“ („Unsere Natur bekommt ihr nicht“) wird auch gemeinsam auf der Mura und vielen anderen Gewässern gepaddelt und gerudert.
In Österreich sind diese Proteste weitgehend unbekannt, obwohl die Verbauung der Mur auch gravierende Auswirkungen auf die Artenvielfalt im Grenzabschnitt haben wird.
Wie sind die Mitspracherechte bei der Verbauung von Flüssen international geregelt? Wer entscheidet in Österreich, ob an der Grenzmur gestaut werden darf oder nicht? Welche rechtliche Absicherung hat die Natur international und wie gut ist der Naturschutz über die Grenzen hinweg harmonisiert?
Darüber spreche ich in der Sendung mit Naturschutzexpert_innen und Aktivist_innen aus Slowenien und Österreich:
- Sanja Fidler, Künstlerin und Aktivitstin von Protestival in Ljubljana
- Samo Tuš, Sprecher der Umweltorganisation Moja Mura, Gornja Radgona
- Steven Weiss, Professor an der Karl-Franzens-Universität, Experte für Süßwasserfische, aktiv für frei fließende Flüsse
***
Slovenska civilna družba kljub prepovedi zbiranja od sebe daje zdrave znake življenja. In sicer preko organizacije kolesarskih demonstracij proti korupciji, autoritarni politiki in uničevanju narave po Sloveniji. Zadnje demonstracije na kolesih so privabile več kot 10 tisoč udeleženk in udeležencev. V Avstriji se o teh protestih skorajda ni poročalo, čeprav ima gradnja elektrarn na Muri pogubne učinke na biološko raznovrstnost obmejnega območja. O tej temi govorimo z naravovarstvenicami in naravovarstveniki iz Slovenije in Avstrije.
Links:
- Protestival Ljubljana
- Amazon of Europe – Die internationale Kampagne für die frei fließende Mur und den Biosphärenpark