Die Geziproteste in Istanbul vor 9 Jahren klingen für viele von uns wie ein ferner Nachhall. Wir haben anlässlich der drakonischen Urteile, die kürzlich vor türkischen Gerichten gegen den Kunstmäzen Osman Kavalar, den Anwalt Can Atalay, die Stadtplanerin Mücella Yapici und weitere Angeklagte gefallen sind, nachgefragt, warum die vielfältige landesweite soziale Bewegung, die vor fast 10 Jahren das Land am Bosporus veränderte, bis heute ein zentraler Bezugspunkt für Menschen in und außerhalb der Türkei geblieben ist.
Wir sprechen mit Ipek, die selbst in Hatay und Ankara in der feministischen und linken Bewegung organisiert war, bevor sie vor wenigen Jahren aufgrund der Repression Erdogans als Studentin nach Graz kam, wo sie die migrantische Selbstorganisation Patika mit begründet hat.