Auszug aus meiner 37. Sendung Contrast …
Nachdem er Anfang 1983 seine “Teardrop Explodes” aufgelöst hatte, fackelte Julian Cope nicht lange und veröffentlichte 1984 gleich zwei Platten. Zuerst kam “World shut your mouth” auf den Markt: Überwiegend flotte, gitarrendominierte Popsongs, nicht ohne Humor, knackig und überzeugend. Dann legte er mit „Fried“ noch einen drauf. Zwar wirkte er hier etwas in sich gekehrter und grüblerischer, was aber nicht an der unerschütterlichen Qualität seiner Songs nagte, das Gegenteil war der Fall: Man hatte beinahe das Gefühl, Syd Barrett wäre wieder auferstanden. Alleine das Cover von Fried war schon so eine eigene Sache: Cope nackt nur mit einem Schildkrötenpanzer bedeckt, der einen Spielzeug-LKW anstarrt. Wer auf psychedelische Musik mit eingängigen Melodien steht und dazu die Energie des Punkrock spüren möchte, ist mit diesem Album richtig. Mit unserer Alltagswelt hat diese Musik nicht viel zu tun, aber sie ist grossartig. Eine Kostprobe daraus: Der Titel “Sunspots“.
Neben Julian Cope sind noch weitere 9 InterpretInnen in dieser Sendung zu hören.
Technische Gestaltung: Rainer Haid