Coronabedingt: Künstlerische Wirklichkeiten 2020
Nora Leitgeb und Theres Cassini im Gespräch
Kunst im Spannungsfeld von Möglichkeit, Wirklichkeit und gnadenloser Realität, wobei das Jahr 2020 sich mit einem Wort zusammenfassen lässt: coronabedingt.
Das Jahr 2020 hat uns allen mit Covid-19 unsere Grenzen, unsere Verletzlichkeit aber auch unsere Resilienz aufgezeigt. Wie geht Kunst damit um? Gibt es so etwas wie intuitiv künstlerische Voraussicht? Gibt es das künstlerische Erschaffen neuer Wirklichkeiten aus der Möglichkeit heraus? Und wie geht Kunst mit den Widrigkeiten der harten Realität um? Kann sie Lösungen aufzeigen? Kann sie herlfen, Ängste zu bewältigen? Kann sie Hoffnung vermitteln?
Heute setzt ich mein Gespräch mit der Kunsthistorikerin Nora Leitgeb aus der letzten Sendung fort, wir plaudern über Corona-Kunst, über die Verletzlichkeit des Menschen und über die Kunst in Krisenzeiten. Leitgeb berichtet über die Fotoprojekte von Gerhard Maurer und Arnold Pöschl, die in der Ausstellung 7 WOCHEN und 1 TAG in der Alpen-Adria-Galerie in Klagenfurt zu sehen waren. Wir sprechen über den berührenden Dokumentarfilm von Robert Schabus Ab:Stand, in dem Kunstschaffende über ihre Gedanken im Lockdown berichten. Und last not least kommen wir auf die beeindruckende Ausstellung im Schaukraftwerk Forstsee der Kärntner Künstlerin Theres Cassini zu sprechen, was zu einem Interview mit der Künstlerin zurückführt, das ziemlich genau vor einem Jahr in ihrem Atelier in Wien geführt wurde. Cassini spricht da über die Entwicklung ihrer Bioniks, ihr Kalenderblatt Aus Möglichkeiten Wirklichkeit werden lassen (angelehnt an Robert Musils „mögliche Wirklichkeiten) für den 2020-KAZ-Kalender (Kärntner Allgemeine Zeitung) und ihr Fotoprojekt aus dem ausgebürsteten Fell ihrer wunderschönen Kater.
Gestaltung der Sendung: Dagmar Travner
Das Titelfoto ist in der heute kaum mehr vorstellbaren abstandslosen Vor-Corona-Zeit im Atelier von Theres Cassini in Wien entstanden (Dezember 2019).