Ein Männerproblem: Gewalt gegen Frauen

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Ein Männerproblem: Gewalt gegen Frauen

Schluss mit den Ausreden – der Verein AÖF ruft zu einer gewaltfreien Männlichkeit auf. Geschäftsführerin Maria Rösslhumer spricht im Interview über opferschutzorientierte Täterarbeit, die finanzielle Situation der Frauenhäuser in Österreich und Querverbindungen zu Themen wie Rassismus. Außerdem: STADT-LAND im Fluss im Gespräch mit Sylvia Klaffenböck vom Gewaltschutzzentrum OÖ und der Frauenberatungsstelle BABSI in Freistadt

Schluss mit den Ausreden
Jede fünfte Frau ist körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. (Quelle: Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zu geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen, 2014 )

Jede 5. Frau erlebt ab ihrem 15. Lebensjahr physische und/oder sexuelle Gewalt.

Jede 3. Frau wird ab ihrem 15. Lebensjahr sexuell belästigt.

Jede 7. Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr von Stalking betroffen.

2019 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik 39 Frauen – häufig von ihren (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern – ermordet. Im Jahr 2018 gab es sogar 41 Morde an Frauen. Zum Vergleich: 2014 wurden 19 Frauen umgebracht. Es kam also in diesem Zeitraum zu mehr als einer Verdoppelung der ermordeten Frauen.

(Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser, Factsheet: Gewalt an Frauen und Mädchen in Österreich (Stand: Februar 2021))

Die Bewusstseinskampagne der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser „Schluss mit den Ausreden“ ruft Männer dazu auf, sich für eine gewaltfreie Männlichkeit stark zu machen.

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser spricht im Interview mit Anna Fessler unter anderem über opferschutzorientierte Täterarbeit, die finanzielle Lage der Frauenhäuser und Querverbindungen zu gesellschaftspolitischen Themen wie Rassismus.

SCHUTZ UND HILFE BEI GEWALT

Bei unmittelbarer Gefahr sollte unbedingt sofort die Polizei verständigt werden!

Unter der österreichischen Notrufnummer 133 ist diese rund um die Uhr und jederzeit erreichbar – ebenso unter der europäischen Notrufnummer 112.

Gehörlose oder hörbehinderte Frauen und Mädchen können per SMS rund um die Uhr unter 0800/133133 polizeiliche Hilfe rufen (Angabe von Ort und Notsituation).  

Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555, rund um die Uhr, anonym, kostenlos und mehrsprachig: www.frauenhelpline.at

Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, mehrsprachig: www.haltdergewalt.at

Kinderwebsitewww.gewalt-ist-nie-ok.at

Gewaltschutzzentren in Österreich

Informationen zum aktuellen Projekt des AÖF StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt

Kampagne von Männern gegen Männergewalt – White Ribbon Österreich
Gewalt&Schutz
Die Sendereihe STADT – LAND im Fluss des freien Radio Freistadt widmet sich ebenfalls der Thematik Gewalt gegen Frauen und Kinder. Im FROzine sind Auszüge daraus zu hören.

Im Jahr 2020 waren viel mehr Menschen als sonst zu Hause, so ist es auch zu mehr Gewalt in der Familie gekommen. Das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich hat im Jänner 2021 dazu eine Statistik veröffentlicht. Demnach gab es verglichen mit 2019, eine Steigerung von 19 Prozent bei jenen Gewaltfällen, die zu Polizeieinsätzen führten. Besonders Kinder bekommen dies in Krisenzeiten zu spüren. Die Zahl der von Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren ist laut dieser Statistik um 49 Prozent gestiegen. Wir fragen uns, ob beim Thema Gewalt ein Unterschied zwischen Stadt und Land zu finden ist. Wo ist Gewalt sichtbarer und wo das gesellschaftliche Stigmata größer?

Claudia Prinz befragt dazu Sylvia Klaffenböck, sie ist Juristin und arbeitet für das Gewaltschutzzentrum OÖ und der Frauenberatungsstelle BABSI in Freistadt.

Diese Ausgabe von STADT – LAND im Fluss in voller Länge

 

Moderation: Anna Fessler

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