Mostlikely ist gar nicht so leicht zu fassen – ein Kollektiv, das in den Bereichen Architektur, Design, Forschung und partizipativem urbanen Workshops tätig ist. Auch die ungefähr elf Mitglieder arbeiten jeweils in verschiedenen, aber nicht in allen Bereichen. In Zeiten, in denen Inhalte, Geschäftsmodelle, Projekte und Gedanken auf knappste Präsentation, in zwei Sätzen, drei Schlagworte, eine wining idea verkürzt wiedergegeben werden müssen, eigentlich denkbar schlechte Voraussetzungen. Und trotzdem funktioniert dieses Kollektiv seit ungefähr zehn Jahren, einerseits mit erzielten Erfolgen, andererseits ohne dem Brennglas der Beobachtung durch Erweiterung von Netzwerk und Entfachung sozialer Kreativität.
Mark Neuner, eines der Mitglieder von mostlikely, bietet uns im Gespräch eine interessante Erklärung: Anfänglich lernten sich die Protagonisten des Kollektivs über Musik und das gemeinsame Agieren in Wiens Clubkultur der 2000er Jahre kennen, und fanden erst nach und nach den gegenseitigen Hintergrund aus Architektur und Design heraus. Interessant auch einige Zielsetzungen: bei jedem Architekturprojekt wird um eine öffentliche Zugänglichkeit gekämpft.
In den vergangen Jahren beteiligten sich mostlikely an vielen Zwischennutzungen mit den „Sudden Workshops“ die auf dem bottom up Prinzip basieren. Die Strukturen werden mit dem günstigsten, einfachsten und zugleich nachhaltigsten Baumaterial umgesetzt: Brettern. Für den Bau stellt mostlikely sehr klare Anleitungen zur Verfügung und die Workshops folgen einem formulierten Manifest.
Weil sich mostlikely intensiv der Revitalisierung des Schwendermarktes gewidmet hat, dreht sich auch unser Gespräch viel um Märkte.