Das Gesundheitssystem wird seit Jahren von einem harten Kurs gelenkt: Es muss gespart werden. Kosteneffizienzlogik und profitorientierte Wirtschaftsmuster geben die Richtung vor. Der Druck auf das medizinische Personal, insbesondere auf sehr arbeitsintensive Branchen wie die Pflege, steigt kontinuierlich, und die Corona-Pandemie scheint die bisher größte Zerreißprobe zu sein. Unter dem Titel „Gesundheit für alle: Öffentliche Gesundheitssysteme jetzt ausbauen!“ fand kürzlich eine Podiumsdiskussion statt, die sich den aktuell brennenden Themen in der Finanzierung des Gesundheitssystems widmete. Anlässlich des Internationalen Tags der Daseinsvorsorge wurde in zwei Online-Veranstaltungen diskutiert, wie die Daseinsvorsorgesysteme in Österreich erhalten und wieder stabilisiert werden können und welche Rolle die öffentliche Hand dabei spielt.
Aus dem Podium vom 21.6. hört ihr Emma Dowling, Soziologin an der Universität Wien, über Probleme, die Privatisierung in der Pflege mit sich bringt, und die Rolle von Frauen, die vielfach als Puffer für mangelnde öffentliche Daseinsvorsorge-Systeme herhalten, und wie sie entlastet werden können. Danach spricht Martin Rümmele, Gesundheitsjournalist und Autor, darüber, wo das benötigte Geld für eine gute Gesundheitsvorsorge für alle herkommen könnte.
Veranstaltet wurden die Podiumsdiskussionen von younion _ Die Daseinsgewerkschaft, AK Wien, Attac Österreich, Plattform Wege aus der Krise, Büro für Daseinsvorsorge der Stadt Wien, VÖWG, Städtebund, ÖGB, KAB Österreich, Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, Mehr für Care! und Wirtschaftsmuseum Wien.