Wie entwerfen Medien Bilder von Geschlecht und Ethnizität?
Die Diskussion über Migrantinnen in den Medien ist keine neue, aber wichtig, um die einseitige Berichterstattung, vor allem der Massenmedien, zu dekonstruieren. Assimina Gouma, Kommunikationswissenschaftlerin, Migrationsforscherin und Mitbegründerin der Forschungsgruppe “Kritische Migrationsforschung” sprach in ihrem Vortrag am 28. September 2011 in Linz unter anderem über die von den Medien konstruierten stereotypen Bilder von Migrant_innen. Migrant_innen, so Gouma, würden im gesellschaftlichen Diskurs als „Sicherheitsrisiko“ stigmatisiert. Im Rahmen dieser Rhetorik begründe man eine Reihe von „staatlichen Disziplinierungsmaßnahmen“. Dieses politische Klima bedeute für Migrant_innen mit „wenig sozialen und ökonomischen Ressourcen“, dass sie diskriminiert würden und unter „ausbeuterischen Verhältnissen“ arbeiten müssten. Dem allgegenwärtigen Integrationsbegriff steht Gouma äußerst kritisch gegenüber. Zwar sei mit der Intergrationsforschung ursprünglich auf Missstände aufmerksam gemacht worden, heute sei der Begriff aber von der Politik einverleibt worden. Das hänge zum Teil mit dem Wunsch der Wissenschaftler_innen zusammen, die „Mainstream-Politik“ zu beraten, statt mehr auf Anliegen von NGOs und Aktivisten einzugehen. Durch rechtsextreme Parteien und Parolen wie „Integrationsunwilligkeit“ sei die Frage der Integration im gesellschaftlichen Verständnis zu einem „Unterwerfungsakt“ verkommen. Das Anliegen der Gleichberechtigung sei dafür in den Hintergrund gedrängt worden, so Gouma (Quelle: Die Presse vom 15.9.2010)
Darüber diskutierten im Studio Sandra Hochholzer und Kim Carrington, Projektmitarbeiterinnen von maiz, und Jerneja Zavec, Redakteurin bei Radio Fro.
Durch die Sendung führte Daniela Schopf.