Ein Land wie Tirol setzt auf Milchwirtschaft. Denn die vielen Weiden und Almen sind oft die naheliegendste und sinnvollste landwirtschaftliche Bewirtschaftung im Berggebiet. Die Wiederkäuer wie Kuh und Schaf ermöglichen die Veredelung von Gras zu Milch. Ein Wunder an sich. Milch- und Käseprodukte erfreuen sich denn auch großer Beliebtheit und darum herum ist über Jahrhunderte vieles an Kultur und Identität entstanden, das zu Tirol gehört. Auch für Vegetarier haben Milch- und Käseprodukte ihren Platz im Speiseplan. Doch wo Milch produziert wird, entsteht auch Fleisch, denn die Milchproduzentinnen gebären jedes Jahr Kälber und Lämmer – weibliche und auch männliche Artgenossen. Die Männlichen wiederum sind für die Milchproduktion nicht interessant und werden derzeit so rasch wie möglich aus der Milch-Produktion entfernt. Sie könnten aus ethischen Gründen aber doch auch länger bei ihren Müttern bleiben, oder gar „veredelt“ und später in die menschliche Ernährung in Tirol einfließen? Sie müssten nicht in den Export wie in eine Blackbox verschwinden. Dazu braucht es Entwicklung und Anstrengung in der Landwirtschaft und ein Umdenken in der Bevölkerung. Denn Tiroler Fleisch ist nicht zu Dumpingpreisen zu erhalten und gehört ganz einfach zur Milchproduktion. Wie es möglich ist mehr Tiroler Fleisch auch in Tirol an Geniesser*innen zu bringen darüber zerbrechen sich viele Praktiker*innen die Köpfe. Andrea Lechleitner und Christina Ritter haben in ihren Bereichen auch bereits erste Schritte umgesetzt. Wie diese aussehen und was zusätzlich der spezielle Mehrwert von Biofleisch aus Tirol ist, das erfahren Sie in der neuen Ausgabe der Lichtgabel vom 6. Juli 2021.
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