Das „Nein“ des Vatikans zu Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren sorgt innerhalb der katholischen Gemeinden für Verärgerung und zunehmend mehr Frust. „Wir segnen auch weiterhin homosexuelle Paare“, heißt es trotzig aus vielen röm.-kath. Pfarren.
Was ist passiert?
Die offenbar nach 500 Jahren doch in die Jahre gekommene „Römische Glaubenskongregation“ hat vor kurzem mit einem klaren sowie knappen „Nein“ auf die Frage reagiert, ob die Kirche die Vollmacht habe, „Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen“. Diesem ablehnenden Imperativ fügte die Kongregation noch eine erläuternde Note hinzu und verweist auf die Vorgabe, dass „Männern und Frauen mit homosexuellen Tendenzen“ mit „Achtung, Mitleid und Takt“ zu begegnen sei. Zudem wird auf die „göttliche Ordnung“ verwiesen, nach der jede sexuelle Beziehung der göttlichen Schöpfungsordnung widerspreche, die nicht „an sich für die Lebensweitergabe offen ist.“
Der Aufbruch von Papst Franziskus zu seinem Pontifikat hat zu einem inhaltlichen Zusammenbruch geführt, weil in der Erklärung ausdrücklich vermerkt wurde, dass der Papst das „Nein“ sowie die Begründung „gutgeheißen“ habe.
Das Läuten der „rebellischen“ Glocken ist nicht mehr zu überhören – der Wormser Geistliche Tobias Schäfer zeigt sich fassungslos über die römische Vorgabe und meint: « Wenn die Kirche keine Vollmacht hat zu segnen, wo immer Menschen sich nach Segen sehnen: Hat sie da nicht ihre ureigenste Aufgabe aufgegeben? Segen ist doch kein Instrument für moralisches Urteil! Sondern die Zusage, dass Gott da ist, dass er mit uns geht. In guten wie in schweren Stunden. Den Segen Gottes dem zu spenden, der ihn brauche, erbitte und ersehne, das kann und werde ich niemandem verweigern ».
Für eine spannende Sendung sorgen auch interessante Gäste, auf deren Zusage das Redaktionsteam von PINK VOICE noch wartet. Aber dort wo „die“ Kirche Waffen, Tiere und Gebäude segnet, ist es sicher spannend, den Diskurs über die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.
Im zweiten Teil der Sendung steht uns wieder Mag. Thomas Fröhlich für die psychosoziale Hotline, die jeden dritten Mittwoch stattfindet, „Fröhlich macht´s – wieder gut …“ zur Verfügung. Wir freuen uns auf Eure/Ihre Anrufe.