Intra- und interpersonelle Konflikte, Tugendpflicht, Wertedilemma, menschliche Grundrechte, viele Begriffe rund um die Frage: «Ist eine Impfpflicht generell bzw. für bestimmte Berufsgruppen ethisch vertretbar?»
Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Diskussionsveranstaltung der FH St. Pölten zum Thema COVID-Impfung und die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit von Sozialarbeiter*innen. Die Sendung
Campustalk auf dem Sender
CR94.4 – Campus & City Radio St. Pölten hat diese Veranstaltung aufgezeichet und ihren Hörer*innen nähergebracht. Wir übernehmen diese Aufzeichnung in zwei Sendungen. Die Gesamtsendung kann
hier nachgehört werden.In Teil 1 hören wir zunächst Dr. Maria Katharina Moser, MTh, Direktorin der Diakonie Österreich. Sie spricht über die
ethischen Aspekte der Frage nach Konflikten und erläutert die Grundprinzipien des ethischen Denkens, etwa, dass man verschiedene Kriterien wie Güter, Übel und Prinzipien einbeziehen muss. Dadurch entstehen viele Unterfragen, wie z.B., ob die Impfung ein gutes und richtiges Mittel für den Schutz vor Krankeit und Pandemie darstellt, oder ob es eine moralische Pflicht gibt, sich impfen zu lassen, wenn man dadurch Menschen rund um sich schützt, wie es vor allem in Sozialberufen wichtig ist. Aber wie ginge eine solche Solidaritätspflicht mit dem Grundrecht auf Privatleben einher? Hier kommt neben dem moralischen natürlich auch der rechtliche Aspekt zu tragen.
An diese Frage schließt dann Rechtsexperte MMag. Volker Frey an. Wann sind Eingriffe in unsere Grundrechte «gerechtfertigt» und wann spricht man von einer Verletzung von Grundrechten? Diese juristische Unterscheidung und andere rechtliche Grundlagen erläutert der Generalsekretär des Klagsverbands zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern.
Die Gesprächsrunde moderierte FH Prof. Mag. Michaela Moser. Bearbeitung und Redaktion der Originalsendung: Sabine Hubner.
Teil 2 des Gesprächs blickt dann direkt in die Praxis: Zu Wort kommen Manuela Kastner, Selbstvertreterin, der Lebenshilfe Salzburg sowie Mag. (FH) Michael Hanl-Landa, Lebenshilfe Salzburg, OBDS, sowie ein weiteres Mal Maria Katharina Moser zur Frage, ob Regeln in Betrieben nicht auch über inter- und intrapersonelle Konflikte hinweghelfen können.