„Ich versuch‘ seit 45 Jahren […] zu verhindern, dass die Leute von der Politik hinter’s Licht geführt werden“, sagt Anneliese Rohrer und erzählt von ihrem journalistischen Werdegang, der mit einem Affen(!) begonnen hat, bei der Kleinen Zeitung in Klagenfurt.
Nach einer mehrjährigen Zwischenstation in Neuseeland, wo sie Geschichte an der Uni lehrte, heuerte sie Mitte der 1970er Jahre bei der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ an und verschrieb sich ganz der Innenpolitik. Später leitete sie dieses Ressort auch, bis sie 2001 in die Außenpolitik wechselte und 2004 gegen ihren Willen in Pension geschickt wurde.
Seit 2009 schreibt die 77 Jährige jedoch wieder für die Presse und ist Vielen bekannt durch die Kolumne „Quergeschrieben“. Sie gilt als eine der kritischsten Stimmen der heimischen Medienlandschaft. Oft wird sie gefragt: „Warum hassen sie den Kurz?“ Aber Anneliese Rohrer hasst nicht, sondern will aufklären, Missstände und Lösungen aufzeigen.
„Der Druck müsste von der Zivilgesellschaft kommen“, sagt sie als Rezept gegen den fehlenden politischen Willen zur Lösung aktueller Probleme. Demnach sollte jeder von uns „in sich gehen“ und überlegen, wofür er oder sie brennt und dann aktiv werden…