Die Nibelungen, eine Reise ohne Wiederkehr

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Ein Epos für deutsche Mannestugenden und Frauenrache: zudem Gastlichkeit, Biederkeit, Redlichkeit, Treue und Freundschaft bis in den Tod, Menschlichkeit, Milde und Großmuth, in des Kampfes Noth, auch Heldensinn, unerschütterlicher Standmuth, übermenschliche Tapferkeit, Kühnheit, und willige Opferung für Ehre, Pflicht, und Recht – nebenbei auch holde Zucht und Treue – doch immerhin, König Friedrich II von Preußen, ein Kind der Aufklärung, dem das Epos “Die Nibelungen” mit Widmung verehrt wurde, fand die nordischen Helden allesamt “nicht einen Schuß wert”.

Die Regisseurin Susanne Lietzow hat den mittelalterlichen und von den Nationalsozialisten für ihre Zwecke instrumentalisierten Stoff nach eine Fassung von Friedrich Hebbel nun neu adaptiert!

Das Nibelungenlied heißt jenes Lied von Hass und Leidenschaft, das durch die Abschrift mittelalterlicher Mönche auf uns kam und das von Not und Untergang des Volks der Nibelungen spricht, einer Gemeinschaft, die in Zeiten großer Umwälzung und Wanderschaft auf unserem Kontinent herum verschlagen und – der Sage nach – zerrieben wird. Seit dem zehnten Jahrhundert nach Christus sehen insbesondere deutschsprachige Volksgruppen in diesen Nibelungen einen Spiegel ihrer eigenen Geschichte. Friedrich Hebbel schuf eine Dramatisierung, mit der er einerseits der Fülle des Stoffes gerecht werden und andererseits die Logik des Verhängnisses der Nibelungen herausarbeiten wollte.

Im Zentrum zwei große Frauenfiguren: Aus Liebe zu Prinzessin Kriemhild stellt Held Siegfried sich in den Dienst der Burgunden. Unter seiner Tarnkappe verborgen hilft er Gunther, ihrem Bruder, die sagenhafte Brunhild zu erobern, die nur den zum Manne will, der sie im Zweikampf überwinden kann. Im Streit erzählt Kriemhild der Brunhild, wer sie in Wahrheit bezwungen hat und setzt so eine Spirale von Rache und Vergeltung in Gang.

Radio FRO hat die Regisseurin zum Interview getroffen. On Air außerdem ein paar dramatische Szenen mit Musik von den Proben. Die Premiere fand bereits am 9. Oktober statt. Die Nibelungen werden bis Februar 2022 im Schauspielhaus zu sehen sein.

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