Rund 200 Personen zogen in Wien im Gedenken an die Opfer des Anschlags vom 2. November 2020 „gegen Jihadismus, islamistischen Terror, Rassismus, Faschismus und Antisemitismus“ vom Desider-Friedmann-Platz über den Sitz der Israelitischen Kulturgemeinde zum Schwedenplatz.
Diese Gedenkveranstaltung war von einem einem Bündnis aus mehreren Zusammenhängen und Strukturen organisiert worden. Aufgerufen hatten unter anderem Plattform Radikale Linke, SOS Balkanroute, Jüdische Österreichische Hochschüler*innen, Ankommen in Wien, Kommunistische Gewerkschaftsinitiative KOMintern, KSV-Lili.
Der Aufruftext:
Solidarisch gegen Angst und Hass!Am Abend des 2. November 2020 wurde Wien von einem terroristischen Attentat erschüttert. Der Attentäter, ein bekennender Jihadist und IS-Sympathisant tötete vier Menschen und verletzte weitere teilweise schwer. Der Angriff zielte wahllos mordend darauf ab, Angst und Hass zu verbreiten. Diese Absicht muss ins Leere laufen. Unsere Gedanken sind auch ein Jahr nach dem Anschlag bei den Hinterbliebenen und allen, die Schreckliches gesehen und erlebt haben. Wir wollen am Dienstag, den 2. November um 17.30 Uhr gemeinsam am Ort des Verbrechens, am Desider-Friedmann-Platz, ihrer gedenken. Um unsere Anteilnahme auch sichtbar auszudrücken, wollen wir vor Ort Kerzen anzünden und aufstellen. Bringt dafür gerne selbst Kerzen und Einmachgläser mit.Der Terroranschlag führt auch heute vor Augen, wie dringend Islamismus, Jihadismus, Antisemitismus, Faschismus und Rassismus gleichermaßen bekämpft werden müssen. Diese menschenfeindlichen Ideologien sind allesamt sowohl Verfallserscheinungen eines Kapitalismus in permanenter Krise wie auch sich wechselseitig nährende und stärkende reaktionäre und zerstörerische Politikformen. Reaktionäres Gedankengut, faschistische Ideologie und Politik können keine echten Antworten auf islamistischen Terror sein. Sie sind lediglich verschiedene Ausprägungen eines gleichen menschenfeindlichen Weltbildes. Dieses System, das sich aus rassistischer Spaltung nährt und gleichzeitig faschistisches Gedankengut befeuert, gilt es weiterhin zu bekämpfen.Während vor Krieg und Zerstörung flüchtende Menschen an den Außengrenzen der Europäischen Union sterben, unterstützen europäische und österreichische Regierungen, Politiker:innen und Konzerne weiterhin islamistische Regime. Es ist also genau dieses System, das immer mehr Abschiebungen, Überwachung und Polizei fordert, gleichzeitig aber islamistische Regime mit Waffen unterstützt. Jeder Ruf nach Frieden, Zusammenhalt und Solidarität bleibt folglich inhaltsleer, schließt ein solcher Ruf nicht auch eine umfassende Kritik an westlichen Regierungen ein, keine weiteren Kriege im Mittleren Osten anzuheizen und an diesen zu verdienen.Wir wollen uns dem entgegenstellen! Stehen wir zusammen gegen Jihadismus, islamistischen Terror, Rassismus, Faschismus und Antisemitismus!Für eine freie und solidarische Welt!Organisiert von einem Bündnis aus zahlreichen Zusammenhängen und Strukturen .