Zapatista kennen die meisten bei uns vom Kaffee oder vom bewaffneten Widerstand Anfang der neunziger Jahre, wenn überhaupt. Eine Abordnung Zapatista hat 2021 eine Europareise zum Austausch mit lokalen Initiativen in verschiedenen Ländern unternommen. Die mehrmonatige ‚Gira por la Vida‘ (Reise für das Leben) durch ganz Europa geschieht aufgrund der 500. Jährung der Kolonialisierung Mexikos. Männer und Frauen aus Chiapas waren unterwegs um sich mit verschiedensten Gruppen zu treffen, Einblicke in die Landwirtschaft hier zu erhalten und die Organisation von Gruppen die sich für Nachhaltigkeit, Menschenwürde und Solidarität einsetzen, kennenzulernen. Aber vor allem haben sie auch uns ein Geschenk gemacht. Mit ihrer stillen Kraft und Klarheit zur Solidarität und Kooperation, die sie seit Jahrzehnten leben. Im Widerstand auch gegen Gewalt und Unterdrückung. Und das ist wohl der größte Unterschied zu unserer Form von Widerstand und Nachhaltigkeitsbewegung in Mitteleuropa. Hier ist Widerstand schon fast Teil unseres «Hybridkonsums». Wir können ohne mit der Wimper zu zucken zuerst shoppen gehen und dann an einer Demo teilnehmen. Oder wir kaufen das billigste Fleisch im Discounter (aus konventioneller Massentierhaltung) und sind gleichzeitig bei einer Solidarischen Landwirtschaft dabei. Wohltuend war die unausweichliche Konsequenz mit der die Zapatista ganz offensichtlich zusammenarbeiten und ein gutes, selbst bestimmtes Leben anstreben, über alle Schwierigkeiten hinweg.
31. octubre 2021
21. noviembre 2021
02. noviembre 2021, 19:00
Regula Imhof