# Von Österreich im Stich gelassen: Die afghanische Wissenschaftlerin und Frauenaktivistin Amena Karimyan
„Das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann, ist, einem Menschen, der am Ertrinken ist, die Hand hinzuhalten und sie dann im letzten Moment doch noch wegzuziehen. Das hat das österreichische Außenministerium mit Amena Karimyan gemacht“, schrieb Elfriede Jelinek am Dienstag in einem Solidaritätsstatement für die junge afghanische Astronomin. Amena Karimyan sitzt aktuell in Islamabad fest, wo sie ein ihr zugesagtes Visum von der österreichischen Botschaft abholen wollte, und dafür eine lebensgefährliche Reise von Afghanistan antrat. In letzter Minute wurde das Visum doch zurückgezogen, nun sitzt die junge Wissenschaftlerin und Frauenaktivistin fest und wird von österreichischen Organisationen und Privatpersonen unterstützt, um nicht auf der Straße zu landen. Die Grazer Autorin und Journalistin Evelyn Schalk hat die Einladung von Amena Karimyan mitinitiiert und ist mit ihr in Kontakt. Im Gespräch mit VON UNTEN hat sie den Fall detailreich geschildert.
Die Unterstützer*innen erhoffen sich, durch verstärkte Aufmerksamkeit den Druck auf das österreichische Außenministerium zu erhöhen, um Amena Karimyan aus ihrer prekären Pattsituation zu befreien. Als junge Frau, Wissenschaftlerin und Frauenaktivistin droht ihr in Afghanistan nun mehr Gefahr durch die Taliban denn je. Hier könnt ihr die Petition von SOS Mitmensch unterzeichnen.
# Autofreier Tag in Graz
Die Klimakrise ist im Bewusstsein junger Menschen tief verankert. Daraus werden Aktionen. Eine solche stellt VON UNTEN heute in einem Beitrag vor: der sogenannte AUTO:FREI:TAG, der letzten Freitag, den 19.11. zum dritten Mal in der Grazer Mandellstraße stattfand. Der Autoverkehr findet nicht statt. Sonst schon. Allein der Hörvergleich zu Beginn des Berichtes zeigt einerseits die Drastik des Autoverkehrs und andererseits die Idylle einer autofreien Straße.
# Für ein Ende von geschlechtsspezifischer Gewalt!
Ein Fokus feministischer Arbeit liegt aktuell auf der öffentlichen Anerkennung von Femiziden. Femizide sind Morde, die an Menschen verübt werden, weil sie FLINTA*, Frauen, Lesben, Inter, Trans, Nicht-Binäre oder Agender-Personen sind, und in einer patriarchalen Gesellschaft auch noch 2021 als “weniger wert” als andere Geschlechter erachtet werden. Im laufenden Jahr 2021 gab es laut Medienberichten bereits 28 Morde an FLINTA* in Österreich und 51 versuchte Morde.
Zum bevorstehenden Internationalen Tag gegen Gewalt an FLINTA*-Personen am 25. November, und den darauffolgenden 16 Tagen gegen Gewalt an FLINTA*-Personen, möchten wir in dieser Sendung einmal mehr auf die wichtigen Aktionen von f*Streik hinweisen, die in Graz regelmäßig dazu einladen, die Wut, Trauer und den Protest gegen ein patriarchales, kapitalistisches System, das Femizide hervorbringt, auf die Straße zu tragen.
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an FLINTA*-Personen findet am 25.11.2021 die Demo Reclaim the Night statt. Start ist um 17 Uhr am Lendplatz.
im bermuda.funk in sonar am 25.11..
Vielen Dank!