Wenn die Ausbeutung die Form des Austauschs annimmt, tendiert die Diktatur dazu die Form der Demokratie anzunehmen.

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Bob Jessop, Soziologie, (marxistischer) Ökonom uns Staatstheoretiker, war zu Gast im Rahmen der ICAE Jahrestagung „Demokratie! Welche Demokratie? Postdemokratie kritisch hinterfragt”. Im Rahmen seiner Teilnahme hat er am 2.12.2011 einen Vortrag gegeben, in dem er Postdemokratie kritisch beleuchtet hat und unter anderem der Frage nachgegangen ist, was Postdemokratie definiter und was davon neu ist bzw. schon in der primären Demokratiekritik, etwa aus marxistischer Perspektive, oder aus dem Blickwinkel von Lenin, Paschukanis oder auch Webers schon formuliert worden ist. Dieser historisch kritische Streifzug bzw. diese Spurensuche erschöpft sich aber keineswege darin die Innovation des Begriffs Postdemokratie, nach Crouch, zu überprüfen, vielmehr wird auch die Hüllenfunktion der Demokratie für den Kapitalismus beleuchtet und hinterfragt, und darüberhinaus zur Diskussion gestellt, inwiefern es eine Achse, bzw. ein Kontinuum zwischen liberaler, formaler Demokratie und Diktatur gibt. Oder kurz: Wie der Wandel des Kapitalismus in seinen Erscheinungsformen, auch den Wandel der Diktatur, in ihren Erscheinungsformen mitbedingt. So formuliert Jessop einmal ein Zitat von Stanley Moore (1957), das den Titel des Beitrags ergeben hat: „Wenn die Ausbeutung die Form des Austauschs annimmt, tendiert die Diktatur dazu die Form der Demokratie anzunehmen.”

Moderation und Brückenmusik: Michael Schweiger

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